Ehemals Königliche Hoftheater, 1909 bis 1912 von Max Littmann als Doppeltheater mit Opern- und Schauspielhaus erbaut. 1924 wurden die Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Erhalten blieb nach dem II. Weltkrieg nur das mit klassizistischen Säulen geschmückte Große Haus.
Im Schauspielhaus finden Veranstaltungen des Schauspiel Stuttgart und des Stuttgarter Balletts statt. Nach Diskussionen über eine Wiedererrichtung begann man 1959 nach der Kriegszerstörung an alter Stelle mit einem Neubau nach Entwürfen von Hans Volkart. 1962 konnte das Schauspiel den Spielbetrieb im Kleinen Haus aufnehmen. 2002 wurde der Bau in Schauspielhaus umbenannt. Das Schauspielhaus wurde von 2010 bis 2013 grundständig saniert und im September 2013 wiedereröffnet.
von William Shakespeare
Bearbeitet und mit neuen Texten von Falk Richter
Deutschsprachige Erstaufführung: 8.2.2025
Die Regisseurin Karin Lind telefoniert mit ihrem Vater. „Weinst du, Papa? Kein Sturm haut uns um. Wir werden mit allem fertig.“ Der gefeierte Regisseur Thomas Lind soll König Lear von William Shakespeare inszenieren. Jetzt liegt er nach einem Herzinfarkt in einer Klinik. Die Tochter tritt sein Erbe an, um seine letzte große Inszenierung zu retten. In stürmischen Probennächten taucht sie in die Geschichte des alten Königs Lear und in die ihrer eigenen problematischen Beziehung zu ihrem Vater ein. Shakespeare erzählt vom einst mächtigen Lear. Nun ist er alt und schwach. Um sich noch einmal der Liebe seiner Töchter zu vergewissern, sollen sie vor der Aufteilung des Erbes ihre Zuneigung zu ihm bekunden. Der Preis ist der größte Teil seines Königreichs. Die jüngste Tochter verweigert diesen Wettbewerb: Sie liebe ihren Vater Lear so, wie ein Kind seine Eltern lieben sollte, nicht mehr, nicht weniger. Es ist nicht das, was der Vater hören will. Enttäuscht und wütend verstößt Lear seine jüngste Tochter. In Auseinandersetzung mit dem Stoff König Lear beginnt Karin zu zweifeln: Wie viel ist sie ihrem in der Vergangenheit tyrannischen, jetzt todkranken Vater schuldig?
In seiner Bearbeitung Lear nach William Shakespeares Tragödie König Lear von 1606 arbeitet Falk Richter die archaischen Bilder und die poetische Kraft des Klassikers heraus und überträgt sie ins Heute. Wie viel Leid hat die Hybris unserer Väter verursacht? Wie lernen wir Achtsamkeit und Verzicht auf eigene Privilegien? Richter thematisiert Menschen, die sich im Untergang die Frage nach der Möglichkeit von Selbsterkenntnis, Verantwortung und Verzeihen neu stellen müssen. Wir sind Produkt unserer Umwelt, unserer Familien und Eltern, heißt es. Doch inwieweit stellt der Vertrag zwischen den Generationen ein unentrinnbares Erbe unserer Existenzen dar?
Inszenierung: Falk Richter
Mitarbeit Fassung: Rita Thiele
Bühne: Wolfgang Menardi
Kostüme: Zana Bosnjak
Musik: Daniel Freitag
Video: Stefano Di Buduo
Licht: Carsten Sander
Co-Lichtdesign: Matthias Kammüller
Dramaturgie: Benjamin Große
Ab Klasse 10
Termine
Di 11.2.2025, 19:30
Fr 14.2.2025, 19:30
So 23.2.2025, 18:00und weitere Termine
Allzu oft stellen wir uns die existenzielle Frage, ob Ereignisse in unserem Leben auch hätten anders verlaufen können und für welche Version wir uns final entscheiden würden, wenn wir die Wahl hätten. In ihrer brillanten Komödie zeigt die französische Dramatikerin Yasmina Reza drei Versionen desselben Abends und fächert gewohnt genussvoll bürgerliche Arbeits- und Liebesbeziehungen unserer Zeit auf. Apfel statt Keks! Mit diesem Kompromiss versuchen Sonia, Anwältin, und Henri, Astrophysiker, ihr plärrendes Kind Arnaud nach dem abendlichen Zähneputzen in Schach zu halten, um im Homeoffice ihrer juristischen und wissenschaftlichen Arbeit nachgehen zu können. Sie geraten über diese Kompromissfindung in ein pädagogisches Wortgefecht, bis es plötzlich klingelt. Ines und Hubert Finidori, Henris Chef und dessen Gattin, stehen überraschend einen Tag zu früh vor der Tür. „Quelle catastrophe“ für Henri und Sonia zwischen leerem Kühlschrank und Casual-Look. Hemmungslos stopft sich im weiteren Verlauf des Abends Hubert mit dem eiligst aufgetischten Fingerfood voll, während Ines sich für die Kaltgetränke begeistern kann. Der Abend gerät aus den Fugen, als Hubert die Bombe platzen und Henri wissen lässt, dass sein Artikel, an dem er seit mehr als drei Jahren akribisch arbeitet, thematisch bereits von einem mexikanischen Forscher veröffentlicht wurde.
Drei Mal Leben, das 2001 gleichzeitig in Paris und Wien uraufgeführt wurde, ist ein urkomischer Kampf zweier ungleicher Paare. Reza verortet sie zwischen Hybris und Irrsinn und erzählt gnadenlos wortwitzig über Eheprobleme und Karriereplanungen, über Erwartungen und Frustrationen in der Mitte des Lebens.
Inszenierung / Bühne: Andreas Kriegenburg
Kostüme: Andrea Schraad
Licht: Jörg Schuchardt
Dramaturgie: Katja Prussas
Ab Klasse 10
Termine
Sa 8.3.2025, 19:30 | Premiere
Mi 12.3.2025, 19:30
So 16.3.2025, 18:00und weitere Termine
Nicht am Ende der Welt, vielleicht an einem ihrer Ränder, in einer kleinen Karaokebar gleich um die Ecke, arbeiten die Kellnerin Marta und der Barkeeper Patrick. Sie leben mit ihren Stammkunden, hören deren kleine und große Geschichten: Veronika trifft einen Mann, der ihrem verstorbenen Vater erschreckend ähnlich sieht, Albert und Jeva verabreden sich hier ein letztes Mal nach ihrer Trennung und zwischen den Senior*innen Laura und Franz keimt beim ersten Date eine neue Beziehung. Marta selbst träumt vom Weggehen und einer Gesangskarriere. Just heute wird sie zu einem bedeutenden Wettbewerb eingeladen, während aus dem Radio die Warnung vor einem atomaren Angriff erklingt. Noch an diesem Tag verändert eine gewaltige Explosion alles, und sie werden von der Außenwelt abgeschnitten. Was aber bleibt, ist die Kommunikation untereinander. Die Schutz suchenden Gäste, unter ihnen die ukrainische Dokumentarfilmerin Lisa, teilen auf einmal alles miteinander – und mit der Kamera. In humorvollen und existenziellen Gesprächen eint sie zumindest die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und einen neuen Morgen in einer besseren Welt.
Maryna Smilianets schreibt für das Schauspiel Stuttgart unmittelbar im Schatten von Kriegen, in der Ukraine, in und um Europa. Sie zeigt, dass das Leben auch so schon kompliziert genug ist. Und dann gibt es noch Kriege, Pandemien und verrückte Diktatoren, die mit Atomwaffen drohen. Mit Humor und Ironie erzählt sie von einer Welt, in der es mehr denn je auf Freundschaft, Liebe, Mitgefühl und gegenseitige Verantwortung ankommt.
Inszenierung: Stas Zhyrkov
Bühne: Jan Hendrik Neidert
Kostüme: Lorena Díaz Stephens
Musik: Bohdan Lysenko
Licht: David Sazinger
Dramaturgie: Philipp Schulze
Ab Klasse 8
Termine
Sa 22.3.2025, 20:00 | Uraufführung
So 23.3.2025, 20:00
Do 27.3.2025, 20:00und weitere Termine
Bewertungen & Berichte Willkommen am Ende der Welt
Schauspiel
Juices
von Ewe Benbenek
Drei Menschen haben es geschafft, aus ihren prekären Herkunftsverhältnissen auszubrechen. Doch die Geschichte ihrer Mütter, ihrer Eltern, lässt sie nicht los. Geplagt von der Sorge, wieder arm zu werden klammern sie sich krampfhaft am prunkvollen Kronleuchter fest, um nicht wieder ohne Sicherheitsnetz hinab in den Abgrund zu rutschen. Sie werfen der Gesellschaft vor, die Arbeitskraft und lange Einwanderungsgeschichte ihrer Eltern nicht ausreichend zu würdigen. Mit ihrer Stimmgewalt fordern sie eine Welt, in der ihre Situation anerkannt wird, und rufen zum gemeinschaftlichen Handeln auf.
Ewe Benbenek, die 2021 mit dem Mühlheimer Dramatikpreis für ihr Stück Tragödienbastard ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich in Juices mit dem Zweifel und der Scham, nie wirklich zur bequemen Mehrheitsgesellschaft zu gehören.
Dauer – ca. 1:15 Std., keine Pause
Termine
Mi 12.2.2025, 20:00
Fr 14.2.2025, 20:00
Do 20.2.2025, 20:00und weitere Termine
Ist ein Ferienlager nicht eigentlich der Ort, wo junge Menschen in ihrer Ferienzeit ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen oder neue Dinge in Gemeinschaft ausprobieren können? Unterstützt von zugewandten, wertschätzenden und erfahrenen Betreuern? Doch was macht das mit jungen Menschen, wenn sie im Ferienlager Einblicke über die „Wurzeltheorie“ erhalten und Abbilder der menschlichen Entwicklungsstufen in Folge basteln dürfen? Ein Bauernhof im Mannheimer Umland, 1923: Die neue Chorleiterin Luise bekommt Zweifel an der Glaubhaftigkeit dieser „Gemeinschaft“. Auch Lokalreporterin Ruth hegt seit geraumer Zeit Verdacht gegen den Heimleiter Heinrich und das Ferienlager und recherchiert im Umfeld. Der Jugendliche Emil vertraut sich der Chorleiterin an und erzählt über seine Mobbingerfahrungen und das Misstrauen bestätigt sich. Als kurz darauf im nah gelegenen Wald eine Leiche entdeckt wird und der Mordverdacht auch noch auf den Betreuer Luis fällt, eskaliert die Situation. Der Heimleiter und die Jugendlichen halten ihre Ängste nicht mehr im Zaum und es offenbart sich, wie diese in Rassismus und Diskriminierung umschlagen.
Autorin und Juristin Olga Bach (Nachwuchsautorin des Jahres 2017) zeigt beängstigend drängende Themen unserer Zeit wie Diskriminierung, Festigung von ausgrenzenden Stereotypen, Ideologisierung im außerschulischen Bereich und Alltagsrassismus auf. Vor allem erzählt ihr neustes Stück davon, wie junge Menschen beeinflussbar sind und sich selbst ideologisch vom demokratischen Konsens zunehmend entfernen.
Mit Wort und Degen hält er die Hölle auf Zack – Cyrano de Bergerac. Dank lautstarker Eingriffe in Theatervorstellungen und nächtlich trunkener Gefechte eilt ihm sein Ruf voraus. Doch all die Facetten des jungen Kadetten scheinen überschattet von der Größe seiner Nase, die fast mehr noch als seine Dichtkunst oder sein Kampfgeist die Aufmerksamkeit der Pariser Stadtgesellschaft auf sich zieht. Neben der großen Nase hat er ein weiches Herz, das ganz der schönen Roxane verschrieben ist. Sie wiederum wurde dem adeligen Valvert versprochen, wobei sie selbst eigentlich den jungen und attraktiven Soldaten Christian liebt – und das nicht vergeblich. Aussehen allein ist allerdings nicht alles für Roxane, und leider gehen Christian allzu schnell die Worte aus, um seine Verehrte mit der ersehnten Liebeslyrik zu beglücken. So wendet Christian sich Hilfe suchend an Cyrano. Die beiden schließen einen Pakt, ihre jeweiligen Qualitäten zu vereinen – die körperliche Schönheit Christians und die sprachliche Virtuosität Cyranos. Dieser stellt fortan so nobel wie gekränkt seine eigenen Liebesschwüre in den Dienst des Kameraden.
Martin Crimps Versdrama, reich an Humor und spielerischer Sprachkunst, hinterfragt die wechselnde Gewichtung innerer und äußerer Schönheit und erzählt, wie zwei Männer nur gemeinsam genug von beidem auf die Waage bringen. Geschickt überträgt Crimp die Diskurse um Besitzanspruch und Verzicht, Ehrlichkeit und Trug, Begehren und wahre Liebe aus Edmund Rostands Vorlage in die Gegenwart.
Inszenierung: Burkhard C. Kosminski
Bühne: Florian Etti
Kostüme: Ute Lindenberg
Musik: Hans Platzgumer
Licht: Felix Dreyer
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Ab Klasse 8
Dauer – ca. 1:40 Std., keine Pause
Termine
Do 20.2.2025, 19:30
So 2.3.2025, 15:00
Sa 15.3.2025, 19:30und weitere Termine
Ein Kind betritt eine Bühne und beginnt zu sprechen. Sind wir bei einer Vorstellung im Theater oder beim Klassenspiel im Rahmen einer Monatsfeier in der Schule? Das Kind scheint nicht besonders alt. Es spricht von sich und seiner Entwicklung. Wir hören von spirituellen Erfahrungen aus einer längst vergangenen Zeit. Die Worte wirken sehr gewählt, beinahe vorbestimmt, als spräche jemand anderes durch das Kind – nur wer? Vielleicht wurde es so erzogen? Ist es doch nur ein Stücktext? Oder hören wir hier eigentlich die Visionen eines Reformpädagogen?
1919 gründete Rudolf Steiner auf der Stuttgarter Uhlandshöhe gemeinsam mit dem Unternehmer Emil Molt die weltweit erste Waldorfschule. Seither hat sich die Waldorfpädagogik zum internationalen Erfolgsmodell entwickelt. Dabei ist die in der anthroposophischen Philosophie Steiners begründete Pädagogik nicht unumstritten und gerade wegen ihrer esoterisch anmutenden Ursprünge wiederholt Gegenstand von Kritik. Doch auch darüber hinaus schlägt sich das Wirken Steiners bis heute in vielen Lebensbereichen nieder: beispielsweise in biologischen Landwirtschaftsstrategien, den Firmenphilosophien von Kosmetikunternehmen oder anthroposophischer und homöopathischer Medizin. Woher stammen die Strahlkraft und Ambivalenz dieser Figur, die von den einen als Prophet vergöttert und von anderen als Urheber realitätsferner Glaubenstheorien verurteilt wird?
Gefördert durch Zeitgeist Irland 24, eine Initiative von Culture Ireland sowie der irischen Botschaft in Deutschland.
Inszenierung: Dead Centre
Bühne: Jeremy Herbert
Kostüme: Mirjam Pleines
Musik: Kevin Gleeson
Video: Sébastien Dupouey
Licht: Jörg Schuchardt
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger, Philipp Schulze
Übersetzung: Katalin Oliveras Máté, Victor Schlothauer
Bewertungen & Berichte Die Erziehung des Rudolf Steiner
Schauspiel
Berlin Alexanderplatz
von Alfred Döblin
In einer Bühnenfassung von Dušan David Pařízek
Anständigkeit lohne sich wohl nicht für einen mit seiner Vergangenheit, so die bittere Erkenntnis des Zement- und Transportarbeiters, Hehlers und Totschlägers Franz Biberkopf. Und so kommt es auch, dass er als Zerrissener, Verlorener und Outsider am Ende unter die Räder gerät. Vier Jahre saß er wegen Totschlags im Affekt an seiner Freundin Ida im Knast, nun ist er frei. Was soll er mit der neuen Freiheit anfangen? Wie weitermachen? Zunächst gelingt es ihm, sich mit Broterwerb über Wasser zu halten und sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. Bald schon verstrickt er sich allerdings wieder in kriminelle Machenschaften und in sexuelle Abenteuer und gerät v. a. politisch zwischen die Fronten. Am Ende steht der Verlust seines Arms, seines Verstandes und seiner Freiheit. Überrollt von einem grausamen Schicksalsschlag bricht er vollends zusammen und landet in der „Irrenanstalt“ Berlin-Buch und ringt mit dem Tod und sich selbst in diesem Land. Es scheint, als sei der Mensch Franz Biberkopf verflucht, sobald er sich auf andere Menschen ein- und verlässt. Einzig auf die Ausweglosigkeit ist in seinem Fall Verlass.
Der Berliner Arzt und Schriftsteller Alfred Döblin zerrt im Herbst 1929 mit großer Bildkraft den Typus des zufälligen Mitläufers ans Licht der Welt und zeigt wie dieser Mensch auf dem Nährboden seine Zeit aufschlägt - in aller Härte und Gnadenlosigkeit.
Inszenierung / Bühne: Dušan David Pařízek
Kostüme: Kamila Polívková
Musik: Peter Fasching
Licht: Felix Dreyer
Dramaturgie: Katja Prussas
Eine Hybridoperette mit der Musicbanda Franui
Auf der Textgrundlage von Joseph Roths Roman
In Joseph Roths frühem Roman wird ein Hotel zur Metapher für die durch den Ersten Weltkrieg aus den Fugen geratene Welt. Die Erfahrungen von Exil und Verlorenheit sind dem Text eingeschrieben. Gestrandete Existenzen, Soldaten, Bankrotteure, üble und andere Profiteure, echte und unechte Künstler sowie Prostituierte haben sich dort niedergelassen. Sie alle warten auf die Ankunft des Hotelbesitzers und Milliardärs Bloomfield aus Amerika – wie auf den Messias. Allen voran der Kriegsheimkehrer Gabriel Dan. Aber Bloomfield hat mit seinem Besuch etwas ganz anderes im Sinn als die Rettung des Hotels Savoy und seiner Gäste …
Der Roman dient als Handlungsfaden dieses Musiktheaters. Nahezu alle Komponisten der Silbernen Operettenära verbindet eine gemeinsame Geschichte: Sie wurden von den Nationalsozialisten vertrieben. So verschwand auch die Kunst der Unterhaltungsmusik aus dem deutschsprachigen Raum – ein Verlust, den die europäische Klassikwelt bis heute nicht überwunden hat. Das Schicksal Paul Abrahams steht sinnbildlich für das Leid vieler erfolgreicher Musiker der Weimarer Republik: Verrückt geworden dirigiert er am Times Square den Verkehr. In Kenntnis dieser Lebensgeschichten kann die Operettenmusik, sozusagen mit einem Ohr rückwärts und einem weit in der Zukunft, auch anders und aufregend neu gehört werden. In dieser neuen Lesart werden die größten Hits aus der Zeit zwischen 1900 und 1935 von der Musicbanda Franui musikalisch bearbeitet und rekomponiert.
Inszenierung: Corinna von Rad
Musikalische Leitung: Andreas Schett
Bühne: Ralf Käselau
Kostüme: Sabine Blickenstorfer
Licht: Felix Dreyer
Choreografie: Altea Garrido
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Korrepetition: Christopher Schumann
Ab Klasse 9
Dauer: ca. 2:30 Std, eine Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Eine Kooperation des Schauspiel Stuttgart und der Staatsoper Stuttgart
Termine
Sa 15.2.2025, 19:30
So 16.2.2025, 18:00
Mo 17.2.2025, 19:30und weitere Termine
Hotel Savoy
oder Ich hol' dir vom Himmel das Blau bewerten:
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Bewertungen & Berichte Hotel Savoy
oder Ich hol' dir vom Himmel das Blau
Schauspiel
Liebe / Eine argumentative Übung
von Sivan Ben Yishai
Aus dem Englischen von Maren Kames
Er ist muskulös, künstlerisch interessiert und Star seiner eigenen Serie – einen besseren Fang als ihren spinatversessenen Seemann Popeye hätte sich Olivia Öl eigentlich kaum wünschen können. Die beiden lernen sich im Sprachkurs kennen, sie feiert als aufstrebende Romanautorin erste Erfolge, er träumt vom Studium der Filmregie. Wenngleich sie sehr bedacht auf ihre Eigenständigkeit ist, sich nie ein Konto teilen, geschweige denn Kinder haben wollte, lässt sie sich auf die Beziehung ein. Doch schnell hat sie das Gefühl, jedes Treffen mit diesem flüchtigen Liebhaber könnte das letzte sein. Auch kostet es Kraft, sich ständig an der Ex messen zu müssen und das gekränkte Ego eines verkannten Künstlers zu tätscheln, dessen Drehbuch nie länger als zwei Seiten wurde – zumal er ihre Romane gar nicht erst gelesen hat. Doch Verletzlichkeit und gekränkter Stolz können auch etwas Attraktives an sich haben. Und es ist schön, Teil eines Paares zu sein, sich endlich mit den anderen messen zu können, die Blicke derer zu spüren, die sich nach Popeye umdrehen. Und wer würde schließlich behaupten, dass eine Beziehung nicht auch Arbeit und Verzicht bedeutet?
Ein ganzes Jahrzehnt war Olivia Öl Hauptfigur von E. C. Segars weltberühmten Comic, bevor 1929 Popeye den Streifen kaperte, und sie in die Nebenrolle drängte. Sivan Ben Yishai lässt uns mit ihrem Text hinter die vermeintlich zweidimensionalen Oberflächen dieser popkulturellen Ikonen blicken. Dabei durchleuchtet sie reflektiert feministisch und mit scharfer Direktheit die Ungleichheiten, die sich bis heute in scheinbar emanzipierte Paarbeziehungen einschleichen und beschreibt den inneren Konflikt zwischen feministischem Selbstanspruch und der Annehmlichkeit tradierter Muster.
Inszenierung: Tom-Henry Löwenstrom
Bühne: Klara Kollmar
Kostüm: Katharina Weis
Licht: David Sazinger
Dramaturgie: Philipp Schulze
Ab Klasse 8
Dauer – ca. 1:45 Std., keine Pause
Termine
Mo 24.2.2025, 20:00
So 2.3.2025, 20:00
So 16.3.2025, 20:00
Bewertungen & Berichte Liebe / Eine argumentative Übung
Schauspiel
Was ihr wollt
von William Shakespeare
Zum Auftakt der Komödie fragt Viola: „Wie heißt dieses Land?“ Die von einem Schiffbruch Gerettete wurde an eine unbekannte Küste gespült. Fremd und allein ahnt sie noch nicht, auf welchen Boden sie ihren Fuß gesetzt hat. In diesem Land scheint alles möglich. Der Liebe sind keine Grenzen gesetzt. Jeder geht mit jedem eine Beziehung ein. Es herrscht wildes Begehren und Verführen, Liebesraserei und rauschhaftes Treiben. Zwar bekommt am Ende keiner den, den er am Anfang wollte, trotzdem gibt es ein großes Fest, als könnte dieser aberwitzige Trip, das Spielen mit Identitäten, Selbstbespiegelungen, Verkleidungen, Verwechslungen, Verirrungen und Verrücktheiten ein Happy End haben. Als würde nicht jeder nur sich selbst lieben – ohne sich je erkannt zu haben. Allein der Narr weiß mehr. Mit Skepsis sieht er dem Treiben der Verlorenen zu: Viola, die als Mann verkleidet ihren Zwillingsbruder sucht und in die Fänge Olivias gerät, Orsino, der unglücklich Verliebte, oder Malvolio, der von seinen Kumpanen verspottete Schwärmer. Illyrien nennt William Shakespeare dieses Land leichtfertigen Treibens, den Schauplatz seiner „dark comedy“. Nicht zufällig lautet der Originaltitel Twelfth Night; or What You Will . Denn in den zwölf Raunächten zwischen Weihnachten und Dreikönigstag feierten die Menschen ausschweifende, dem Karneval ähnliche Feste gegen das Grauen und die Ängste vor der winterlichen, der eigenen Dunkelheit.
Inszenierung: Burkhard C. Kosminski
Bühne: Florian Etti
Kostüme: Ute Lindenberg
Musik: Hans Platzgumer
Licht: Rüdiger Benz
Choreografie: Louis Stiens
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Eine Frau verschwindet. Ein Mann macht sich Gedanken über ein magnetisches Herz. Ein Mann und eine Frau können nicht zusammenziehen, weil die Frau ihre alte Mutter pflegen muss. Zwei Anglerinnen unterhalten sich. Die eine lädt die andere zu einer Partei ein, die sich für den Besitz von Waffen zur Selbstverteidigung einsetzt. Ein Kind fragt, wohin jemand geht, der gestorben ist. In lose miteinander verwobenen Szenen zeichnet Dea Loher Momentaufnahmen, Assoziationsräume und Skizzen von Menschen, deren Wege sich kreuzen, die sich kurz begegnen, sich wieder verlieren und verschwinden. Wie aus dem Nichts tauchen sie auf, setzen sich für einen Moment ins Bild und sind schon wieder fort. Immer wieder kreisen die Figuren um das Zentrum der unbekannten Frau Yamamoto und die großen Fragen des Lebens, der eigenen Existenz, des Verlusts, der Auflösung, vom Tod und von der Liebe, der Einsamkeit und der Suche nach Nähe. In einer unzuverlässig und wankelmütig gewordenen Welt gibt die Sprache Halt – und das Theater wird zu einem Ort der Vergewisserung des eigenen Selbst.
Die Dramatikerin Dea Loher ist eine der wichtigsten und profiliertesten Stimmen des deutschsprachigen Theaters. Ihr neues Stück Frau Yamamoto ist noch da wurde in Japan uraufgeführt. Am Schauspiel Stuttgart findet die deutsche Erstaufführung statt.
Inszenierung: Burkhard C. Kosminski
Bühne: Florian Etti
Kostüme: Ute Lindenberg
Musik: Hans Platzgumer
Video: Yoav Cohen
Licht: David Sazinger
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Ab Klasse 8
Dauer: ca. 1:30 Std., keine Pause
Termine
Do 13.2.2025, 20:00
Sa 15.2.2025, 20:00
So 16.2.2025, 20:00
Ein junger Mann steht auf einer Brücke über der Elbe und schaut in die Ferne. Er ist auf der Suche nach seiner Familiengeschichte. Nach der Beerdigung seines Großvaters fand er auf dem Dachboden einen Koffer, darin einen alten Wehrmachtsmantel, eine Gasmaskenbrille und einen goldenen Adler. In der Familie herrscht Schweigen darüber. Wer war dieser alte Mann, den ich Opa nannte wirklich, denkt er. Auf der Suche nach Erklärungen taucht er in eine surreale Traumreise am Ende des Zweiten Weltkrieges ein, in die Geschichte seiner Familie, seines Großvaters, eines Mannes namens Beckmann:
In dieser Geschichte kommt der erst 25 Jahre alte Soldat Beckmann 1945 nach Hause und dann doch nicht nach Hause, weil gar kein zu Hause mehr da ist. Was macht nun einer, der heimkehrt aus dem Krieg? An dem Tod, Verzweiflung und Hunger kleben wie eine zweite Haut? Sechs Jahre Krieg sind nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Und zu Hause ging das Leben weiter – nur eben ohne ihn. Seine Frau hat jetzt einen anderen, seine Eltern sind tot. Was bleibt also? Nichts, denkt sich der junge Beckmann und will ins Wasser. Was aber, wenn der Fluss ihn nicht will und wieder ausspuckt? „Such dir ein anderes Bett, wenn deins besetzt ist. Ich will dein armseliges bisschen Leben nicht. Du bist mir zu wenig“, sagt die Elbe. Da ist aber plötzlich noch „der Andere“, der ihm von nun an nicht mehr von der Seite weichen wird und aufpasst, dass er sein Leben nicht mehr so schnell wegwirft. „Vielleicht“, denkt sich Beckmann, „bin ich auch ein Gespenst. Eins von gestern, das heute keiner mehr sehen will. Ein Gespenst aus dem Krieg, für den Frieden provisorisch repariert.“ Aber so leicht kommt er dem Leben nicht davon. Und ein Gespenst, wird ihm klar, ist er schon gar nicht.
Draußen vor der Tür wurde bei seiner Uraufführung 1947 als „Aufschrei einer ganzen Generation“ verstanden. Der Autor war achtzehn Jahre, als der Krieg ausbrach, und vierundzwanzig, als er zu Ende war. Zwei Jahre blieben ihm noch, um gegen die Lügen, das falsche Pathos und Heroismus anzuschreiben, bevor er mit nur sechsundzwanzig Jahren an den Folgen des Krieges starb.
Die israelische Regisseurin Sapir Heller beginnt ihre Inszenierung mit dem Blick der dritten Generation nach dem Zweiten Weltkrieg auf den deutschen Nationalsozialismus und ihre Großelterngeneration. Welche Perspektive nehmen wir Nachgeborenen auf diese Zeit heute ein? Sie erzählt die Geschichte Beckmanns als traumhafte Revue mit Live-Musik, als surreale Reise mit giftigen Untertönen und Reibungen.
Inszenierung: Sapir Heller
Bühne / Kostüm: Valentina Pino Reyes
Musik: Juri Kannheiser, Alexander Vičar
Licht: Sebastian Isbert
Choreografie: Kathrin Evelyn Merk
Dramaturgie: Benjamin Große
Ab Klasse 9
Dauer: ca. 1:40 Std., keine Pause
Termine
Sa 22.2.2025, 19:30
Mo 17.3.2025, 18:00
So 30.3.2025, 19:30
Für Waltraut,
nach meiner Elternzeit (Sommerferien) kehre ich in der neuen Spielzeit voller Neugier ans Stuttgarter Staatstheater zurück. Dieses Haus ist der Fixpunkt für meine wenigen Auftritte auf dem europäischen Festland. Während meiner Zeit als Einsamkeitsbeauftragter in einer Waldkita (im Homeoffice) wurde mir klar, wie sehr ich die Theaterarbeit mit Menschen vermisse, die meine Ideale teilen: Liebe, Achtsamkeit, Humor, Leidenschaft und die Bereitschaft, täglich scheinbar Bewährtes zu hinterfragen. Gewissheit war gestern, das Morgen ist mein (unser, euer). Was? Ach so, das Jetzt. Gut, da ist momentan derart viel los, da will sich unsereins nicht vorschnell festlegen.
Sit back and let the evening go. Einen Anglizismus hie und da streue ich als Zuckerl für meine alten Lehrer am HöGy in Nürtingen ein. Häufig werden meine Texte erst nach der Vorstellung verfasst, um mit bürgerlichen Sehgewohnheiten zu brechen. Burn, genius, burn. In den letzten Monaten habe ich mich ja teilweise während der Aufführungen in einen derartigen Rausch geredet, dass ich den Spielplan ganz vergessen habe. Das soll nicht wieder vorkommen/so bleiben. Da viele Zuschauer:innen die Vorstellungen mehrfach besuchen, werden sie auch in der neuen Saison alte Nummern wieder aufgetischt kriegen. Dazu jede Menge spitzbübische Bemerkungen zum Weltgeschehen, natürlich ohne zu verletzen. Schließlich soll sich die bourgeoise Bohème auch diese Spielzeit wieder umarmt fühlen.
Fühlt euch ganz lieb gedrückt von
Harald (früher Schmidt)
Termine
Fr 21.2.2025, 19:30
Fr 11.4.2025, 19:30
Mi 21.5.2025, 19:30und weitere Termine
Aus dem Englischen von Ulrich Blumenbach
In einer Bearbeitung von Oliver Frljić
Sie werden eingesperrt und ausgebeutet, ihre Körper geschunden. Die Tiere auf dem Gutshof von Mister Jones haben die Schnauze voll. Gemeinsam leisten sie Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse und revoltieren. Nachdem sie ihren Peiniger vom Hof vertrieben haben, steht der Umsetzung ihrer Vision theoretisch nichts mehr im Wege: Alle Tiere sind gleich. Doch bald schon kristallisiert sich eine neue Elite heraus. Korrumpiert von der Macht stellen sich die Schweine an die Spitze der neuen Ordnung. Unter dem Vorwand, im Sinne der gesellschaftlichen Transformation zu handeln, lassen sie die anderen Tiere schuften, während sie selbst in das Haus von Mister Jones einziehen. Sie stellen neue Regeln auf und räumen sich Privilegien ein. Das einstige Ideal einer gerechten und freien Gesellschaft erodiert zusehends und bleibt unvollendete Utopie.
Die Fabel des britischen Schriftstellers und Journalisten George Orwell kommt so harmlos wie ein Märchen daher, umso schlagkräftiger wirkt das Ende der Geschichte. Orwells Meisterwerk aus dem Jahre 1945 ist längst nicht mehr nur als Kritik an der ehemaligen Sowjetunion zu lesen, sondern verdeutlicht, wie Gesellschaftsentwürfe zu Dystopien verkommen, wenn die ursprünglichen Ideale von einigen wenigen aus Egoismus verraten und ins Gegenteil verkehrt werden: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.“
Inszenierung: Oliver Frljić
Bühne: Igor Pauška
Kostüme: Pia Maria Mackert
Choreografie: Andrea Krolo
Licht: Jörg Schuchardt
Dramaturgie: Sabrina Hofer
Ab Klasse 9
Dauer: ca. 1:30 Std., keine Pause
Termine
Mi 12.2.2025, 19:30
Do 13.2.2025, 10:30 | Schulvorstellung
Mo 10.3.2025, 18:00
Pünktchen – eigentlich Luise Pogge, aber alle nennen sie Pünktchen – steht eines Tages in einem der zehn Zimmer der ausladenden Wohnung ihrer Eltern und bettelt die Tapete an. Was die Erwachsenen zunächst als kindliche Spielerei abtun, hat in Wahrheit einen ganz anderen Grund. Regelmäßig geht Pünktchen unbemerkt von ihren viel beschäftigten Eltern mit ihrer Kinderbetreuung und dem zwielichtigen Robert – genannt „Der Teufel“ – auf den nächtlichen Straßen betteln, wodurch sich die Erwachsenen bereichern. Dabei lernt Pünktchen Anton kennen, der ebenfalls bettelt, allerdings aus existenziellen Gründen. Er muss seine Familie unterstützen, übernimmt die Hausarbeit und bestreitet den Unterhalt. Nachts bettelt er auf einer Brücke, tagsüber muss er sich dem Ärger seiner Lehrer stellen, wenn er übermüdet zum Unterricht erscheint. Pünktchen und Anton werden schnell enge Freunde und leisten einander Trost und Beistand angesichts der Herausforderungen ihrer grundverschiedenen Lebensumstände. So setzt sich Pünktchen lautstark gegen den Groll von Antons Lehrer durch, und als Anton Zeuge wird, wie Robert einen Einbruch in die Wohnung der Pogges plant, ist es auch an ihm, Mut und Loyalität unter Beweis zu stellen.
Mit Erich Kästners Kinderbuchklassiker erzählt Karsten Dahlem auf höchst spielerische Weise eine Geschichte von Freundschaft, Solidarität und Empathie angesichts sozialer Ungleichheit.
Inszenierung: Karsten Dahlem
Bühne: Claudia Kalinski
Kostüme: Silvie Naunheim
Musik: Hajo Wiesemann
Licht: Marc Döbelin
Dramaturgie: Philipp Schulze
Für Klasse 1 – 6
Termine
Fr 14.2.2025, 10:00 | Schulvorstellung
Mo 24.2.2025, 10:00 | Schulvorstellung
Do 13.3.2025, 10:00 | Schulvorstellung
Eine Rilke-Performance
Konzept und Idee Björn Hayer
Wie kaum einen anderen Dichter hat die traurigste Liebesgeschichte der Welt, Orpheus und Eurydike, Rainer Maria Rilke geprägt, der dem Halbgott der Dichtung sogar einen seiner wichtigsten Zyklen zugeeignet hat. Nur was sagt uns dieser Mythos heute noch? An wen würde der Lyriker des Fin de Siècle in diesen Tagen denken? Vielleicht an einen Mann, der seiner fernen Geliebten von der Kriegsfront schreibt? Oder würde er ebenjener zu Hause Wartenden, die allein noch die Armut verwaltet, zurufen: „Ich will dich leise leiten / aus diesem Lärm, der längst auch mich verdroß“? Für die eine wie die andere Seite versprechen allein die geschriebenen Worte Halt. Je mehr wir uns mit diesen Figuren in die Welt ihrer Briefe begeben, desto mehr erwächst vor unseren Augen ein Werk. Im hellsten Moment meinen wir, dass es zu uns spricht: „Du musst dein Leben ändern.“ Zum 150. Geburtstag Rainer Maria Rilkes laden wir zu einer musikalischen Lyrikperformance ein, die einen gegenwärtigen Resonanzraum für die zwischen Jubel und Verzweiflung mäandernde Poesie des Dichters erkundet.
Konzept und Idee: Björn Hayer
Musik: Jojo Büld
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Ehemals Königliche Hoftheater, 1909 bis 1912 von Max Littmann als Doppeltheater mit Opern- und Schauspielhaus erbaut. 1924 wurden die Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Erhalten blieb nach dem II. Weltkrieg nur das mit klassizistischen Säulen geschmückte Große Haus.
Im Schauspielhaus finden Veranstaltungen des Schauspiel Stuttgart und des Stuttgarter Balletts statt. Nach Diskussionen über eine Wiedererrichtung begann man 1959 nach der Kriegszerstörung an alter Stelle mit einem Neubau nach Entwürfen von Hans Volkart. 1962 konnte das Schauspiel den Spielbetrieb im Kleinen Haus aufnehmen. 2002 wurde der Bau in Schauspielhaus umbenannt. Das Schauspielhaus wurde von 2010 bis 2013 grundständig saniert und im September 2013 wiedereröffnet.