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Ausstellung »Invasive Exotic« von Marco Pando
Akademie Schloss Solitude
Die WUNDERKAMMER NATURALIA ⎥ ARTIFICIALIA präsentiert die neue Ausstellung "Invasive Exotic" des Solitude-Stipendiaten Marco Pando, die sich mit der invasiven Natur menschlichen Einflusses auf seine Umwelt befasst. Marco Pando erforscht poetische Erzählstrukturen, die geografische und historische Grenzen überschreiten. Sein Leben zwischen Europa und Südamerika ermöglicht ihm, kulturelle Unterschiede zu navigieren und als Brücke zwischen seinen lateinamerikanischen Wurzeln und der europäischen Kultur zu wirken. Zentrale Themen seiner Arbeit sind Folklore und Migration. Zunächst befasste er sich mit der Süd-Nord-Migration und deren Folgen, später rückten koloniale Denkstrukturen in den Fokus, die in Peru bis heute spürbar sind. Nach 17 Jahren in Europa betrachtet er Migration als dynamisches Wechselspiel: Geschichten, Identitäten und Traditionen wandern, verändern sich und formen neue kulturelle Ausdrucksweisen. Dabei untersucht er, welche Elemente dieser Prozesse überdauern. In der Ausstellung präsentiert Marco Pando die Werke How to erase language with invasive plants after the Bauhaus (andauerndes Projekt seit 2022) und Echinopsis Pachanoi (2024). In How to erase language with invasive plants after the Bauhaus werden Glas, Metall und Blei verwendet, um eine offene futuristische Stadt zu konstruieren, die mit der Idee einer toxischen und wilden Architektur spielt. Es ist eine Übersetzung der Struktur invasiver Pflanzen in den Bauhaus-Baustil. Die Formen und Kompositionen der Pflanzen verwandeln sich in architektonische Konstruktionen, die eine invasive Architektur schaffen, die sich ausdehnt und verbreitet. Echinopsis Pachanoi ist ein Gemälde aus einer fortlaufenden Serie von Gemälden, die aus dem oben genannten Werk hervorgegangen sind. Im Stil alter Gemälde, die während des Kolonialismus eine exotische Flora abbildeten, spielt es mit der Vorstellung, wie eine invasive Architektur in der Landschaft der Zukunft aussehen könnte. Öffnungszeiten: rund um die Uhr Eintritt frei Barrierefrei
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Überfluss
Staatsgalerie Stuttgart
Der Stuttgarter Künstler Clemens Schneider entscheidet sich nach einer Steinbildhauerlehre und einem anschließenden Studium der Malerei für eine künstlerische Neuorientierung: Er wendet sich dem Papier zu. Schnell stellt Schneider fest, dass Papier, das er zur Realisierung seiner Ideen benötigt, nicht auf dem Markt existiert. Der seit seiner Kindheit an mechanischen Prozessen und Technik interessierte Künstler greift schließlich auf eine alte Handwerkskunst zurück. Mithilfe eines eigens entwickelten Verfahrens und mit selbst gebauten Geräten aus Recyclingmaterial, stellt er sogenanntes Hadernpapier her. Dafür sammelt er gebrauchte Jeans und T-Shirts in seinem Freundeskreis und verarbeitet die Altkleider zu einer Papiermasse, die er anschließend auf einem Windschutznetz verteilt und Kontaktmikrofone einbaut. Getrocknet und auf eine Walze gewickelt entsteht so sein klingendes Papier. 2023 konnten wir die großformatige Arbeit »Überfluss« von Clemens Schneider für unsere Graphische Sammlung erwerben. Das Werk behandelt unsere Wegwerfgesellschaft, die im Überfluss lebt, in der produziert und entsorgt sowie gebaut und zerstört wird. Neben blauen Jeans und weißen T-Shirts verarbeitet der Künstler in »Überfluss« Lärm einer Stuttgarter Baustelle, den er technisch zu einem meditativen Klang verwandelt. Durch den Prozess der Papierherstellung mit Recyclingmaterial rückt Schneider die ursprüngliche Eigenschaft von Kunst als Handwerk in den Mittelpunkt, die gerade in Zeiten von Künstlicher Intelligenz zunehmend in den Hintergrund gerät. Die Arbeit »Überfluss«, die erstmals 2022 im Projektraum des Kunstvereins Wagenhalle zu sehen war, zeigen wir nun in der Ausstellung »Überfluss. Klingendes Papier von Clemens Schneider« im Graphik-Kabinett. Die raumgreifende Installation tritt mit dem Publikum in einen physischen und akustischen Dialog, was ein immersives Erlebnis ermöglicht. (Bild: Clemens Schneider, Überfluss, 2020, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Foto: Clemens Schneider)
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Katharina Grosse
Staatsgalerie Stuttgart
Die Staatsgalerie Stuttgart lädt Sie herzlich zur Großen Landesausstellung 2025 ein, die erstmals das außergewöhnliche dreidimensionale Werk von Katharina Grosse in den Fokus rückt. Die 1961 in Freiburg im Breisgau geborene Künstlerin ist international für ihre einzigartigen, raumgreifenden Bilder bekannt. Die Ausstellung bietet den ersten umfassenden Überblick über ihr bisher unbekanntes plastisches und skulpturales Schaffen und beleuchtet damit auch die Anfänge der international renommierten Malerin – von den 1980er Jahren bis heute. Grosse überschreitet die Grenzen der Zweidimensionalität und bemalt nicht nur traditionelle Leinwände, sondern ganze Räume, Fassaden und Landschaften. Ihr experimenteller Ansatz schafft immersive Erfahrungen. Höhepunkt der Ausstellung ist eine eigens für den Kuppelsaal des Kunstgebäudes geschaffene, ortsbezogene Installation, die für jeden Menschen Grosses Kunst sinnlich erfahrbar macht. Seit über fast drei Jahrzehnten verwendet Grosse die Sprühtechnik, um ihre leuchtenden, lebendigen Bilder über Leinwände, Innen- und Außenräume sowie verschiedene Objekte wie Steine, Holz und Möbeln hinwegzumalen. Skulpturale Formen aus Aluminium, Bronze und Styropor werden durch die Integration von Farben und natürlichen Materialien wie Holz zu lebendigen, dynamischen Kompositionen. Die Ausstellung im Kunstgebäude am Schlossplatz – im Herzen der Landeshauptstadt – zeigt erstmals frühe Werke aus den 1980er Jahren bis hin zu neuesten Leinwandarbeiten, Skulpturen und In situ Arbeiten. Die in Stuttgart präsentierten Werke bieten damit einen umfassenden Überblick über Grosses vielfältiges Œuvre und zeigen die unerschöpfliche Bandbreite der Malerei auf verschiedenen Materialien, mit denen sie das Möglichkeitsfeld der Gattung neu definiert! Eine Kooperation der Staatsgalerie Stuttgart mit dem Studio Katharina Grosse. Eine Große Landesausstellung des Landes Baden-Württemberg. Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. (Bild: Katharina Grosse, Acrylic on print, 2024, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025)
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Stand Up!
Staatsgalerie Stuttgart
Im Frühjahr 2025 präsentiert die Staatsgalerie Stuttgart die renommierte SAMMLUNG VERBUND, Wien. Mit seinen Werken der feministischen Avantgarde nimmt der größte österreichische Energiekonzern VERBUND eine herausragende Stellung in der Fotografie der 1970er-Jahre ein. Seit Jahrzehnten etabliert Gründungsdirektorin Gabriele Schor die Begrifflichkeit der feministischen Avantgarde im kunsthistorischen Diskurs. In THE GÄLLERY – Raum für Fotografie gibt die Ausstellung vielschichtige Einblicke in die Aufnahmen von Künstlerinnen der feministischen Avantgarde, die radikal die Rolle der Frau in Kunst und Gesellschaft in Frage stellen und damit aus weiblicher Sicht ein alternatives Bild der Frau etablieren wollen. In der Ausstellung sind rund 140 Arbeiten von prominenten Fotografinnen der 1970er Jahre – wie VALIE EXPORT und Cindy Sherman – zu sehen. Weitere gezeigte Künstlerinnen sind etwa Martha Rosler, Judy Chicago, Birgit Jürgenssen, Karin Mack, Ulrike Rosenbach, Renate Bertlmann, und Penny Slinger. Alle haben gemeinsam, dass sie ihre, aus historischer Perspektive, noch junge emanzipierte Stimme gegen die Kunst und Gesellschaft erheben. Besagte künstlerische Positionen verbildlichen jenen Wandel, der sich in den 1970er Jahren nicht nur in der Kunst, sondern auch im Bewusstsein der Frau und ihrer Rolle in der Gesellschaft vollzogen hat. In Kooperation mit Verbund AG (Bild: Renate Eisenegger, »Hochhaus (Nr. 1)«, 1974, 4/4 S/W-Fotografien auf Holz kaschiert, 30x24cm, © Renate Eisenegger / SAMMLUNG VERBUND, Wien)
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»Open Solitude«
Akademie Schloss Solitude
Die Akademie Schloss Solitude lädt Sie herzlich zur Veranstaltung Open Solitude am 22. November 2024 von 14 bis 22 Uhr ein. Zwanzig interdisziplinär arbeitende Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus mehr als siebzehn Ländern öffnen ihre Arbeits- und Wohnstudios für das Publikum und beteiligen sich mit Installationen, Performances, Konzerten und Kurzlesungen am Programm. Mit Open Solitude möchte die Akademie allen Besucher*innen die Möglichkeit bieten, sich über die aktuellen Projekte der Stipendiat*innen zu informieren und einen Raum für persönliche und künstlerische Begegnungen schaffen. Die Stipendiat*innen und das Team der Akademie freuen sich auf Ihren Besuch. Der Eintritt ist frei. Foodtrucks sorgen für die Verpflegung.
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Black Box. Phantomtheater für 1 Person
Schauspiel Stuttgart
Monatelang standen die Theater leer. Aufführungen vor gefüllten Sälen waren bis auf Weiteres nicht möglich. Ausstellungsbesuche durch Einzelpersonen waren dagegen erlaubt. Folgerichtig wird die Black Box Theater zum White Cube Museum und stellt sich selber aus: das Phänomen, dass hier Menschen zusammenkamen, um Kunst zu sehen. In den leeren Räumen hallt nach, was die Menschen hier verband – Gefühlsstürme, Lacher, Tränen und Applaus. Aber was bleibt von einer flüchtigen Theateraufführung überhaupt zurück? Aufzeichnungen, Kritiken und selbst Regiebücher bilden nur einen Teil der Aufführung ab. Hormone, Gerüche, Textur haben andere Spuren hinterlassen. In ihrer Leere entwickeln Zuschauerraum, Bühne, Garderoben und Lichtbrücken den Charme von Ruinen: Post-Spektakel. Die Bühne und ihre Umgebung als temporäre Ruine einer rituellen Versammlungsstätte. Eine Archäologie der Repräsentation von Gesellschaft. Schicht für Schicht abgetragen gibt das Gebäude den Blick frei auf das, was Theater war, ist, sein kann. Wie viel davon ist technisch simulierbar, reproduzierbar, synchronisierbar? Was ist, wenn sich die Weltsimulationsmaschine Theater von selbst in Bewegung setzt und das Publikum ins Zentrum des Geschehens rutscht? Covid-19 macht möglich, was sich sonst kein Schauspielhaus erlauben könnte: Ein ganzes Haus spielt für eine Person. Wie Tarkowskis Stalker gehen die Zuschauer*innen vorsichtig durch die Flure, mit Kopfhörern und Handschuhen treten sie durch die leeren Reihen im Zuschauerraum auf die Hinterbühne und betreten das Labyrinth der Fiktionsmaschine. Die Black Box öffnet sich den rekonstruierenden Forscher:innen und stellt die Frage: Wo sind die anderen? In Zeiten von sozialer Distanz und Isolation gilt es hier zu entdecken was Gemeinschaft bedeutet. Erinnerung funktioniert wie ein Palimpsest aus vielen Schichten. Stefan Kaegi von Rimini Protokoll nimmt Expert*innen für politische Gemeinschaft, Simulation und Erinnerung auf; Menschen, deren Leben mit diesen Räumen und der Idee von Theater verbunden sind: Maskenbildner*innen und Souffleure, Ensemblemitglieder und Philosoph*innen… Zwischen ihren binaural im Raum inszenierten Stimmen und ortsspezifischen Klängen entsteht eine Fährte durch den Körper des Theaters, die en passant zu einem Gang ins Unterbewusste der Gesellschaft werden könnte. Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei. Bitte beachten Sie, dass nur zum Teil Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen. Konzept, Skript und Inszenierung: Stefan Kaegi / Rimini Protokoll Sounddesign: Nikolas Neecke Ton: Marian Hepp Dramaturgie: Carolin Losch, Aljoscha Begrich Ab Klasse 9 Dauer: ca. 1:35 Std, keine Pause Für unseren Audiowalk ist ein gutes Verständnis der deutschen Sprache Voraussetzung.
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Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig
Staatsgalerie Stuttgart
Vittore Carpaccio (um 1460/65–1525/26) ist einer der bedeutendsten Maler der Frührenaissance in Venedig. Er inszeniert seine farbenprächtigen und detailreichen Bilderzählungen vor der pittoresken Kulisse der Lagunenstadt oder den Landschaften des Nahen Ostens. Lebensnah charakterisierte Figuren bevölkern seine Werke. Um 1500 zählt er zu den meist beschäftigten Malern in Venedig und konkurriert mit heute weitaus berühmteren Meistern wie Giovanni Bellini (um 1435–1516). Wie also gelingt es Carpaccio, seine einzigartige Stellung als Chronist venezianischen Lebens zu behaupten? Ausgehend von dieser Frage widmet die Staatsgalerie Carpaccio zum ersten Mal in Deutschland eine Ausstellung und stellt einige seiner wichtigsten Gemälde ausgewählten Werken von Giovanni Bellini gegenüber. Ergänzt wird die Präsentation durch Arbeiten weiterer Künstler, die zwischen 1465 und 1525 in Venedig tätig sind, darunter Gentile Bellini und Lorenzo Lotto. Zwei Hauptwerke von Carpaccio befinden sich im Besitz der Staatsgalerie und werden im Vorfeld der Ausstellung restauriert und untersucht: Die monumentale Altartafel mit der »Disputation des heiligen Thomas von Aquin mit den Heiligen Markus und Ludwig von Toulouse« (1507) zeigt, wie Carpaccio Bilderfindungen der Bellini-Werkstatt aufgreift und mit neuen, erzählerisch reizvollen Kompositionen experimentiert. Hingegen verdeutlicht das »Martyrium des heiligen Stephanus« (1520) aus dem Zyklus für die Stephanus-Bruderschaft in Venedig, welche Faszination die Kulturen des östlichen Mittelmeerraums auf Carpaccio und seine Zeitgenossen ausüben. Mit rund 50 Gemälden und Arbeiten auf Papier, darunter herausragende Leihgaben aus Venedig, Florenz, Madrid und Washington, führt die Ausstellung vor Augen, wie sich Carpaccio durch seine höchst originelle Malweise als einer der erfolgreichsten Künstler der Frührenaissance in Venedig positioniert. (Abbildung: Vittore Carpaccio, Lesende Maria, um 1505–1510, National Gallery of Art Washington, Samuel H. Kress Collection, © Genehmigt durch National Gallery of Art, Washington)
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Wir wöllen frei sein!
Staatsgalerie Stuttgart
Vor 500 Jahren geschieht Unglaubliches: Die Bauern begehren gegen den Adel und die ständische Ordnung auf. Diese »Revolution des gemeinen Mannes« wird von der Obrigkeit brutal niedergeschlagen – und ist doch der Beginn eines Wandels, der in eine moderne Welt führen wird. Wenn die Bauern Luthers Postulat der »Freiheit eines Christenmenschen« skandieren, meinen sie damit die Abschaffung der Leibeigenschaft sowie die Befreiung von ungerechten Steuerlasten und Repressalien. Dabei bezieht sich die Parole eigentlich auf das Seelenheil, das allein durch den Glauben zu erlangen sei. Die Befreiung von irdischen Nöten hat Luther nicht im Sinn, weshalb er schließlich gegen die Bauern Stellung bezieht. Der Ruf nach geistlicher und weltlicher Freiheit hallt auch in den Werken der Künstler wider – und findet gerade im Medium der Druckgraphik weite Verbreitung. Auf diese Weise gelangen die neuen religiösen und politischen Ideen unter die Menschen und entfalten ihre Wirksamkeit. Mit oft hintersinnigem Bildwitz stellen die Künstler die großen Fragen ihrer Zeit: Haben wir einen freien Willen? Was ist Sünde? Was verschafft uns Erlösung? Hat unsere Vernunft unsere Sinnlichkeit unter Kontrolle? Und wie können wir in einer Welt im Aufruhr Orientierung finden? Meisterhafte Blätter aus dem Bestand der Graphischen Sammlung u.a. von Albrecht Dürer, Lucas Cranach dem Älteren und den Beham-Brüdern zeigen uns, dass der Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit zeitlos ist und immer wieder neu verhandelt werden muss. (Bild: Albrecht Dürer, Das tanzende Bauernpaar, 1514, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, © Staatsgalerie Stuttgart)
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Neues Sehen, Neue Sachlichkeit und Bauhaus
Staatsgalerie Stuttgart
Im Frühjahr 2022 konnte die Staatsgalerie Stuttgart ein einzigartiges Foto-Konvolut mit über 200 Originalabzügen von Hauptvertreterinnen und -vertretern des Neuen Sehens, der Neuen Sachlichkeit und des Bauhauses aus der Sammlung Dietmar Siegert erwerben, die zu den umfangreichsten und bedeutendsten privaten Fotosammlungen in Deutschland gehört. Eine Auswahl von rund 150 dieser Werke präsentieren wir nun erstmals in THE GÄLLERY – Raum für Fotografie. Die 1920er und -30er Jahre sind mit großen Innovationen in Kunst und Technik verbunden. Zahlreiche Fotografinnen und Fotografen suchen nach dem Ersten Weltkrieg nach zeitgemäßen Darstellungsweisen der Moderne, experimentieren mit Doppel- und Mehrfachbelichtung sowie mit Fotogrammen, Collagen und Montagen. Die ausgewählten Werke, u.a. von Herbert Bayer, Aenne Biermann, Hugo Erfurth, Lotte Jacobi, Germaine Krull, László Moholy-Nagy, Walter Peterhans, Albert Renger-Patzsch und August Sander, stehen nicht nur untereinander in vielfältigen formalen und inhaltlichen Bezügen, sondern stiften auch im Sammlungskontext der Staatsgalerie zahlreiche kunst- und fotohistorische Querverbindungen, etwa zum Werk von Oskar Schlemmer oder Willi Baumeister. Die Ausstellung verdeutlicht anhand thematischer Kapitel zur Architektur-, Landschafts-, Porträt-, Akt- und Objektfotografie die künstlerische Vielschichtigkeit des Mediums und zeigt, wie das »Neue Sehen« mit seinen ungewohnten Perspektiven und Verfremdungen unsere Wahrnehmung nachhaltig verändert hat. Abbildung: Umbo, Aus der Mappe »3 Umbo. 1927–1930. 10 Photographien«, 1927–1930, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, erworben 2022 aus Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg, Sammlung Dietmar Siegert Eröffnung und Tanzfest An unserem Eröffnungsabend lädt El Klewanz nach den Begrüßungsreden zum Tanz! Gemeinsam mit seiner Co-DJane »Buffalina« (unsere Direktorin) werden Singles der 1940er bis 1990er-Jahre aufgelegt. Fr 11.10. | 18.00 – 24.00 Uhr | kostenlos (Bild: Umbo, Aus der Mappe "3 Umbo. 1927-1930. 10 Photographien", 1927–1930, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, erworben 2022 aus Mitteln der Museumsstiftung Baden-Württemberg, Sammlung Dietmar Siegert Copyright © VG Bild-Kunst, Bonn 2024)
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Ausstellung »An Amphibious Urbanism«
Akademie Schloss Solitude
Unsere Vorstellungen vom Urbanen gehen vom Festen und vom Boden aus. Die Feuchte – und die Nässe – werden verdrängt. Jedoch sind Städte auf der ganzen Welt, von Berlin bis Bombay, von Chicago bis Kolkata, auf Feuchtgebieten gebaut. Der ungleiche Zugang zu Trinkwasser sowie die chronischen Überschwemmungen sind prägnante Dilemmata der zeitgenössischen Stadt, insbesondere angesichts des Klimawandels und des Versagens der Stadtplanung. An Amphibous Urbanism umfasst Fotografien der Stadt, welche durch die durchlässige und osmotische Oberfläche der Stadt aufgenommen wurden. Das Projekt basiert auf umfangreichen ethnografischen Recherchen in den Feuchtgebieten von Guwahati, an denen sich verschiedene menschliche und nicht-menschliche Gesprächspartner*innen beteiligten. Mit Maan Barua (Stipendiat 2023/2024). Das Projekt wurde durch den Europäischen Forschungsrat Horizon 2020 Starting Grant Urban ecologies: rethinking nonhuman life in global cities project, Grant No. 759239) ermöglicht. Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude präsentiert. Mit freundlicher Unterstützung durch Akademie Schloss Solitude, Rosspartner Werbetechnik, Ritter Sport, GEISTUNDGELD e.V., SV SparkassenVersicherung, Wüstenrot Stiftung und Kulturamt Stuttgart
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Ausstellung »Desertification«
Akademie Schloss Solitude
»Desertifikation« ist ein Begriff aus der Ökologie, der den Prozess der Wüstenbildung beschreibt. Wüstenbildung oder Verwüstung wird zwar gelegentlich durch natürliche Faktoren verursacht, ist jedoch meist menschengemacht – bedingt durch den Klimawandel, Abholzung, Überweidung, Armut, politische Instabilität, Krieg, nicht nachhaltige Bewässerungsmethoden oder eine Kombination dieser Faktoren. Zusammen mit dem Anstieg des Meeresspiegels, Hitzewellen sowie der Zunahme von Überschwemmungen und Stürmen gehört Desertifikation zu den gravierendsten Veränderungen auf unserem Planeten. Diese Veränderungen gehen häufig mit einer globalen soziopolitischen Verrohung einher. Dennoch bieten diese drastischen Auswirkungen auch die Chance für ein solidarisches Umdenken und die Entstehung von Neuem. Wüsten auf der ganzen Welt, obwohl sie in ihrer Natur unterschiedlich sind, teilen bemerkenswerte soziale Merkmale: Sie sind Brachland, Lebensraum und dienen als ortsspezifische Grundlage für Simulationen zukünftiger Planetensiedlungen. Sie sind Orte der Krise, der künstlerischen Subversion, aber auch utopischer Gesellschaftsprojekte. So sind Wüsten kulturell lebendige Orte, die weder Anfang noch Ende kennen. Das Ausstellungsprojekt basiert auf dem Prinzip des Dialogs und untersucht das Phänomen der »Desertifikation« unter Einbeziehung ökologischer, ökonomischer und sozialpsychologischer Aspekte. Mit Jan Nicola Angermann (Stipendiat 2022/2023), Maan Barua (Stipendiat 2023/2024), Lukas Bauer, Beate Baumgärtner, Stella Covi, Kosmas Phan Dinh, Jan Forray, Moe Thet Han (Stipendiat 2023/2024), Leila Hekmatnia (Stipendiatin 2023/2024), Barbara Karsch-Chaïeb, Andreas Mayer-Brennenstuhl, Sadya Mizan (Stipendiatin 2024), Ahmed Rasel, Benjamin Stäbler, Georg Winter (Stipendiat 1998/1999), Tatyana Zambrano (Stipendiatin 2023). Kurator*innen: Gloria Aino Grzywatz (Stipendiatin 2021/2022) und Jan Nicola Angermann (Stipendiat 2022/2023) Co-Kuratorin: Sadya Mizan (Stipendiatin 2024) Eine Kooperation von Akademie Schloss Solitude und Kunstverein Neuhausen. Der Austausch wird über den Kunstverein Neuhausen hinaus ausgeweitet und ein unsichtbares Netz zwischen diesem, dem Projektraum Kunst [ ] Klima, der WUNDERKAMMER – NATURALIA/ARTIFICIALIA und der Akademie Schloss Solitude gespannt. Ausstellungseröffnung: 28. September um 14 Uhr im Kunstverein Neuhausen Öffnungszeiten: Samstags und Sonntags von 14 bis 18 Uhr Eintritt frei für die Ausstellung und das öffentliche Programm! Der Kunstverein Neuhausen ist teilweise barrierefrei. Rückfragen hierzu gerne per E-Mail an kv.neuhausen@gmail.com.
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Solitude-Alumni beim Festival der KulturRegion Stuttgart 2024
Akademie Schloss Solitude
»Jetzt! Handlungsräume zwischen Kunst und Gesellschaft« »Jetzt!« ist die Zeit – »Jetzt!« ist der Raum, zunehmende gesellschaftliche Spaltungen und Unsicherheiten zu fokussieren und zu überwinden. Im Kleinen und gleichzeitig so groß wie möglich. Das Festival der KulturRegion Stuttgart 2024 wird sich unter der künstlerischen Leitung von Melanie Mohren und Bernhard Herbordt mit der Veränderung der Gegenwart beschäftigen. Dem Titel folgend, geht es dem diesjährigen Festival darum, gemeinsam mit einer vielfältigen Gruppe von regionalen und internationalen Künstler*innen das »Jetzt!« zu erfassen und zu ändern, um Zukunft zu gestalten. Ziel ist es, Grenzen verschiedenster Art zu überwinden: Räume der Begegnung und Reflektion werden eröffnet, um Plattformen eines vielstimmigen Austauschs zwischen Kunst und Gesellschaft zu schaffen. Es gilt, Zweifel und Unwissen auszuhalten und füreinander Sorge zu tragen. Es geht um die Entwicklung von Perspektiven jenseits des umtriebigen Alltagsgeschäftes von Institutionen und Einzelpersonen. Die Akademie Schloss Solitude freut sich über die Beteiligung ehemaliger Stipendiat*innen sowie Juror*innen: Deepika Arwind (Stipendiatin 2023), Gloria Aino Grzywatz (Stipendiatin 2021/2022), Herbordt/Mohren als Künstlerische Leitung des Festivals (Stipendiat*innen 2008/2009 sowie Juror*innen 2022–2023), Molly Joyce (Stipendiatin 2023), Lina Lapelyte (Stipendiatin 2016), Neo Muyanga (Jury Kerngruppe und Juror 2020–2023), The Trailer Collective (Stipendiat*innen 2022/2023).
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Elsa Biston: aussi fragile que possible (so fragil wie möglich)
SWR Donaueschinger Musiktage
Klanginstallation (Uraufführung) Elsa Biston inszeniert die Räume des Museum Art.Plus als eine dichte Landschaft aus vibrierenden und resonierenden Objekten, die einander in Klang versetzen und aufeinander reagieren – von Trommeln, Becken und Fellen über Baumblättern bis zu Papier. Die Besucher:innen können aktiv in das Geschehen eingreifen und genauso Teil der Klanglandschaft werden wie die Musiker:innen von United Instruments of Lucilin während der Konzerte, die Biston in die Installation hineinkomponiert hat. Elsa Biston turns the rooms of the Museum Art.Plus into a dense landscape of vibrating and resonating objects that sound and react to each other – from drums and cymbals to leaves and paper. The audience can actively intervene and become part of the landscape, just as the musicians of United Instruments of Lucilin who perform concerts that Biston has composed into the installation. Öffnungszeiten: Donnerstag, 17.10. 17:00–20:00 Freitag, 18.10. 10:00–18:00 Samstag, 19.10. 10:00–20:00 Sonntag, 20.10. 9:30–17:00 Eröffnung: Donnerstag 18:00 Zugang nur mit Eintrittskarte zu Konzertbeginn
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Lilja María Ásmundsdóttir: Hidden Trails
SWR Donaueschinger Musiktage
Klanginstallation (Erstpräsentation) Während des Festivals: Donnerstag, 17.10. 17:00–20:00 Freitag, 18.10. & Samstag, 19.10. 9:30–20:00 Sonntag, 20.10. 10:00–17:00 Die Künstlerin Lilja María Ásmundsdóttir verwandelt die Galerie im Turm in ein großes Instrument und lädt die Besucher:innen ein, dieses zu erkunden und auszuprobieren, wie die eigenen Bewegungen im Raum den klanglichen Charakter der Installation verändern. The artist Lilja María Ásmundsdóttir transforms the Galerie im Turm into one large instrument and invites the audience to explore and experience how their ways of moving around the space change its sonic character.
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Robin Minard: Kaminoyama Soundmark
SWR Donaueschinger Musiktage
Dauerhafte Klanginstallation (Erstpräsentation) Genau vor 100 Jahren reiste der japanische Dichter Saitō Mokichi nach Donaueschingen, um die Donauquelle zu besuchen und seine Erlebnisse anschließend literarisch festzuhalten. Der Klangkünstler Robin Minard nahm dies 2024 als Anlass, Aufnahmen in Saitōs Heimatstadt Kaminoyama, seit 1995 Partnerstadt Donaueschingens, zu machen. Seine dauerhafte Klanginstallation lässt Kaminoyama in Donaueschingen trotz der geographischen Distanz hörbar werden. Jeden Tag erklingt die Installation in Bahnhofsnähe drei Mal, unter anderem um 16:20 Uhr zur Abfahrtszeit von Saitōs Zug als Abschiedsgruß für den Dichter. Exactly 100 years ago, the Japanese poet Saitō Mokichi traveled to Donaueschingen to visit the source of the Danube and wrote in detail about his experiences. In 2024, the sound artist Robin Minard went in turn to Kaminoyama, Saitō's hometown and Donaueschingen's twin city since 1995, to record its soundscapes. His permanent sound installation renders Kaminoyama audibly present in Donaueschingen despite the geographical distance. Every day, close to the train station, the installation sounds three times, including a farewell greeting for the parting poet at 4:20 pm, the departure time of Saitō's train. Ab Donnerstag, 17.10.2024, 16:20 Uhr Zeitpunkte der Klangereignisse werden noch bekannt gegeben
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This is Tomorrow
Staatsgalerie Stuttgart
»THIS IS TOMORROW« ist ein Versprechen der Staatsgalerie: Wir sammeln in der Gegenwart für die Zukunft. Konkret heißt das für uns, dass wir seit den letzten Jahren in unserer Sammlungsstrategie bewusst den Fokus auf weibliche Positionen legen, die bislang noch stark unterrepräsentiert sind. Zudem erwerben wir im Bereich der Gegenwartskunst kontinuierlich Werke, die globale gesellschaftliche Themen aufgreifen und so den Sammlungsbestand um neue Perspektiven erweitern. Neben Werken der Staatsgalerie ergänzen ausgewählte Leihgaben aus der Sammlung Scharpff-Striebich, der Mercedes-Benz Art Collection und der Sammlung Siegfried und Jutta Weishaupt die Präsentation. Unsere Gegenwart ist heterogen, global und diskursiv. Dies zeigt sich zum einen in der Vielzahl der Medien: Neben Gemälden, Plastiken, Fotografien und Papierarbeiten sind großformatige Videoarbeiten und raumgreifende Installationen zu sehen. Zum anderen zeigt es sich in der Vielfalt der Perspektiven der Künstlerinnen und Künstler, deren unterschiedliche Erfahrungen und Lebenswelten in ihre Werke einfließen und unseren Blick erweitern. Der zeitgenössischen Kunst gegenübergestellt sind Werke des 20. Jahrhunderts, die zeigen, dass aktuelle Themen wie ökologische Krisen, Krieg und Gewalt, die Auseinandersetzung mit Identität und dem menschlichen Körper sowie die grundsätzliche Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenleben das künstlerische Schaffen seit mindestens einem Jahrhundert bestimmen. Fragestellungen der Vergangenheit zeigen auf diese Weise ihre Aktualität und bieten Anstöße zum Nachdenken über unsere Zukunft. »THIS IS TOMORROW« zitiert den Titel einer kleinformatigen Bildcollage des britischen Künstlers Richard Hamilton, die eine fantastische Architektur zeigt und verdeutlicht: Die Zukunft ist eine Utopie, an die es sich auch in krisenreichen Zeiten zu glauben lohnt. Abbildung: Nathalie Djurberg und Hans Berg, Damaged Goods, 2019, Filmstill, Nathalie Djurberg & Hans Berg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Courtesy the artist and Lisson Gallery Freier Eintritt am Eröffnungswochenende vom 19.7. bis 21.7. in die gesamte Staatsgalerie!
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Vorsicht Kunst!
Staatsgalerie Stuttgart
Fast 40 Jahre nach der Ausstellung »Das exotische Plakat« im Jahr 1987 zeigen wir mit den politischen Plakaten von Klaus Staeck nun wieder einen Ausschnitt unserer umfangreichen Plakatsammlung. Der Graphiker, Rechtsanwalt und Aktivist Klaus Staeck setzt sich in seinen Collagen seit den 1970er-Jahren mit Themen wie Umwelt, Konsum, Krieg, Migration, Ausbeutung, Identität und sozialem Ungleichgewicht auseinander. Die provozierenden Text-Bild-Kombinationen seiner Plakate appellieren mittels Ironie und Überspitzung an das kritische Bewusstsein des Publikums, um auf Missstände in unserer westlichen Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die Ausstellung »Vorsicht Kunst!« zeigt im Graphik- Kabinett eine Auswahl davon aus den 1970er- bis 1990er- Jahren und prüft diese vor dem Hintergrund heutiger gesellschaftlicher Diskurse auf ihre Aktualität. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt erstmals auf den Plakaten, in denen Staeck Klassiker der Kunstgeschichte von Dürer bis Manet neu interpretiert und die Kunst durch die Übertragung auf das Massenmedium Offsetdruck in ihrer Funktion, Wirkung und gesellschaftlicher Rolle neu bewertet. Seit Ende der 1960er-Jahre setzt sich Klaus Staeck unter dem Credo »Die Kunst findet nicht im Saale statt.«, zusammen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Joseph Beuys, in verschiedenen Aktionen für die Freiheit und eine Demokratisierung von Kunst ein. Freier Eintritt am Eröffnungswochenende vom 19.7. bis 21.7. in die gesamte Staatsgalerie! (Bild: Klaus Staeck, Schöne Aussichten, 1987, Offsetdruck, Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, erworben 1987 Land Baden-Württemberg, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024.)
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Sommer der Künste
Staatsgalerie Stuttgart
Das interdisziplinäre Kooperationsprojekt »Sommer der Künste« zeigt Werke der Rom-Preisträgerinnen und -Preisträger 2022/2023 und 2023/2024 der Villa Massimo in acht Institutionen in Stuttgart. In der Staatsgalerie Stuttgart sind Arbeiten von Yael Bartana, Manaf Halbouni und Bjørn Melhus zu sehen, die während ihrer Zeit in Rom in Auseinandersetzung mit Werken aus der Staatsgalerie entstanden sind. Yael Bartana (*1970 in Israel geboren, lebt heute in Amsterdam und Berlin) beschäftigt sich in ihren international ausgestellten Filmen, Installationen, Fotografien, Performances und öffentlichen Denkmälern mit Themen wie nationaler Identität, Trauma und Vertreibung. In der Staatsgalerie zeigt sie ihre Arbeiten in Gegenüberstellung mit Werken von Max Ernst und verhandelt diese im Kontext aktueller politischer und gesellschaftlicher Krisen. Parallel bespielt Yael Bartana von April bis November 2024 den Deutschen Pavillon auf der 60. Biennale in Venedig. Manaf Halbouni (*1984 in Damaskus geboren, lebt heute in Berlin und Zagreb) macht mit seinen Arbeiten auf politische und gesellschaftliche Verwerfungen aufmerksam und thematisiert Flucht und Vertreibung als Teil seiner eigenen syrisch-deutschen Familiengeschichte. In der Ausstellung setzt Halbouni seine gesellschaftskritischen Werke in den Dialog mit Architekturminiaturen von Hermann Finsterlin aus den 1920er Jahren, die ursprünglich als Spiel konzipiert waren. Seine Arbeiten »Broken Dreams«, »Democracy has fallen« und »White Flag« schaffen Bilder für gegenwärtige gesellschaftliche Brüche und Krisen und konfrontieren Finsterlins Architekturmodelle einer Moschee und einer Kirche mit einem aktuellen politischen Kontext. Bjørn Melhus (*1966 in Kirchheim Teck geboren, lebt heute in Berlin und lehrt an der Kunsthochschule Kassel) setzt sich in seinen vielfach ausgezeichneten und international ausgestellten Videos und Installationen kritisch und humorvoll mit neu geschaffenen Narrativen und Rollenspielen, mit Phänomenen der Massenmedien und der Gesellschaft auseinander. In Gegenüberstellung mit einer Graphikfolge von Max Beckmann aus den 1940er Jahren setzt er sich in seiner für die Ausstellung neu geschaffenen Videoarbeit mit der Darstellung der Apokalypse auseinander und zeigt diese als Gegenwartsszenario. Der »Rompreis der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo« gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für deutsche und in Deutschland lebende Künstlerinnen und Künstler im Ausland. 1910 von Eduard Arnhold gegründet und dem preußischen König gestiftet, wird der Rompreis heute von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vergeben. »Sommer der Künste. Villa Massimo zu Gast in Stuttgart« ist in der Staatsgalerie parallel zur Sammlungsneupräsentation »THIS IS TOMORROW« zu sehen, die zeitgenössische künstlerische Positionen im Dialog mit Kunstwerken aus der Sammlung des 20. Jahrhunderts zeigt. Ein gemeinsames Projekt von: Literaturhaus Stuttgart, Kunstmuseum Stuttgart, Bund Deutscher Architekt:innen Stuttgart, Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier, architekturgalerie am weißenhof, Städtebauliches Institut der Universität Stuttgart, Musik der Jahrhunderte e. V. und Staatsgalerie Stuttgart. Freier Eintritt am Eröffnungswochenende vom 19.7. bis 21.7. in die gesamte Staatsgalerie! (Abbildung: Manaf Halbouni, DEMOCRACY HAS FALLEN, 2023, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: © Manaf Halbouni)
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