
Aufführungen / Theater
Schauspiel Stuttgart
Stuttgart, Oberer Schloßgarten 6
- Heute: Offene Zweierbeziehung
- Morgen: Schneestöbern
- Uraufführung: Ein dunkles, dunkles, dunkles Blau
- Uraufführung: Das Portal
- Jeeps
- Kofflers Schicksal: Goldberg Variationen
- Zeit wie im Fieber
- Cabaret
- Life Can Be So Nice
- Ronja Räubertochter
- Was ihr wollt
- Don Carlos
- Spielplananalyse 23/24
- Woyzeck
- Nicht mein Feuer
- forecast:ödipus
- Swinging Christmas
- Der Weg zurück
- Lichtspiel
- Schuld und Sühne
- Black Box Phantomtheater für 1 Person
- Krawall & Katharsis
- Kammer of Love
- Der gute Gott vom Zürichsee
- Der Sturm
- Das Theater der Stadt Stuttgart.

Aufführungen
| Schauspiel

Aufführungen
| Schauspiel
Life Can Be So Nice
Schauspiel Stuttgart
Mit einer reichen Frau und ihrem Geld lebt es sich leicht. „Kiss me, kiss me twice, Life can be so nice.“ Nicki hat das große Los gezogen. Aber auf einmal ist’s vorbei. Kein Versace, kein Armani mehr. Und: die Liebe ist dahin. Sie gehört einem anderen – nämlich dem Chor, dem gemischten Frauenchor. An ihn verschwendet Mary jetzt ihr Geld. Ein aufregendes Leben fordert sie, nicht einen gewöhnlichen Mann wie Nicki. „Itʼs a long way to happiness, a long way to go. But you gonna get there.“ Sie will die Trennung. Aus ist es mit dem schönen Leben in Saus un Braus. Und runter geht’s. Nicki steigt ab, von der Belle Etage ins Souterrain des Grandhotels, Fallhöhe pur. In der Küche ist der reiche Gast der arme Angestellte. Hier muss er nun zwischen Mehlstaub und Schnitzel schuften und schwitzen. Immerhin ist der Chor dabei, den hat er ihr nicht überlassen. Das neue Leben aber ist so ermüdend, stellt Nicki fest. Der einfachste Weg nach oben geht über die Liebe, sagt Dirk von der Küchenbrigade. Die Sehnsucht ist eine reiche Frau. „Denn wir haben nichts zu verkaufen als uns selbst. Wir müssen reich werden, wenn wir aufhören wollen, zu arbeiten.“ Auf die Romantik kommt es nicht an, nur auf die Bilanz. Nicki bekommt einen Auftrag. Er muss Mary zurückgewinnen. Davon würden alle profitieren. Aber er will bleiben. Denn die Liebe gibt es auch hier, sogar ohne Geld ... Anne Leppers neues Stück Life can be so nice, das sie für das Schauspiel Stuttgart geschrieben hat, ist ein groteskes und böses Popmärchen über Arm und Reich, über Ausbeutung und Ausschweifung, über Liebe und Geld in kapitalistischen Zeiten. Inszenierung: Jessica Glause Bühne: Mai Gogishvili Kostüm: Florian Buder Komposition und Live-Musik: Joe Masi Licht: Stefan Maria Schmidt Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Dauer – ca. 1 Std, keine Pause
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Kammer of Love
Schauspiel Stuttgart
Ich wurde aufgefordert, einen Text zu schreiben, der, wenn ich das richtig verstanden habe, dem Zweck dienen soll, euch dazu zu bewegen, die Kammer of Love zu besuchen. Dazu kann ich nur sagen: Kommt! Oder kommt nicht, wenn ihr Besseres anzufangen wisst mit eurer Zeit. Geht raus! Lebt! Wild und gefährlich! Liebt! Hasst! Seid eifersüchtig! Zärtlich! Ungeduldig! Poetisch! Peinlich! Streitet und vertragt euch! Albert herum! Und vor allem: „Seid immer trunken! Das ist alles, die einzige Lösung. Um nicht das kammer furchtbare Joch der Zeit zu spüren, das eure Schultern zerbricht und euch zur Erde beugt, müsst ihr euch berauschen, zügellos. Doch womit? Mit Wein, Poesie oder mit Tugend, womit ihr wollt. Aber berauschet euch!“ – wie der französische Lyriker Charles Baudelaire zu sagen pflegte. Ich habe für eure Abwesenheit jedes Verständnis. Absolut. Jeder leere Platz ist ein Trost, eine Verheißung, dass das Leben größer ist als die Kunst. Und dann kommt ihr einfach zur nächsten Kammer of Love und berichtet, was ihr inzwischen erlebt habt. Wartet nur nicht zu lange mit dem Kartenkauf. Denn wir sind meistens ausverkauft. Sind ja nicht alle so mutig wie ihr.
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Das Portal
Schauspiel Stuttgart
Uraufführung: 19.1.2024 Das traditionsreiche Theater Helios pfeift aus dem letzten Loch. Generalintendant Geldoff kämpft wie ein Ertrinkender um seine Vertragsverlängerung. Nur ein großer Theaterabend könnte die Zukunft der Bühne sichern – und so setzt er alles auf eine Karte und engagiert einen erfolgreichen und teuren Jungregisseur, der mit dem Portal die Gunst der lokalen Kulturpolitik zurückgewinnen soll. Chefdramaturg Eisenstern hat derweil eigene Pläne. Denn er ist gerade dabei, einen Putsch zu planen, um das in seinen Augen fehlgeleitete Theater unter seine Führung zu bekommen. Und so zerren die beiden graue-Eminenz-artig an der Theaterproduktion. Aber das ist nur einer von zig kleineren, größeren (und allergrößten) Nebenschauplätzen in dieser schrillen Tour de Farce. In der Wimmelwelt des Theaters denkt nämlich kaum jemand an etwas anderes als an sich selbst. Und so entgeht den in Kleinkriegen verstrickten Mitarbeiter:innen auch völlig, dass der immer mehr unter Druck geratende Geldoff im Kellergedärm des Theaters als letztes Mittel das Portal in die Untiefen der dämonischen Dionysien öffnet und so das Chaos vollendet… Diese doppelte und dreifache Überdrehung aller Theaterklischees ist eine Hommage an das komplexe, oft paradoxe, schöne und grausame Gebilde „Theater“ als einen Ort, an dem das Streben nach dem Höchsten manchmal krachend mit dem Streben nach dem Niedrigsten kollidiert. Inszenierung / Bühne: Herbert Fritsch Kostüme: Bettina Helmi Live-Musik: Charlie Casanova Licht: Jörg Schuchardt Dramaturgie: Sabrina Zwach
Aufführungen
| Schauspiel
Krawall & Katharsis
Schauspiel Stuttgart
Krawall & Katharsis – eine große Behauptung, aber mit genau dieser Wucht wollen wir auch in der kommenden Spielzeit wieder szenische Ideen der Regieassistent:innen und des Ensembles auf die Bühne bringen! Das Format ist ein Sprung ins kalte Wasser, jedes Mal neu und anders, egal ob lange konzipiert oder ohne Proben nach oben – alles ist erlaubt. Weiterhin gilt: Dieses Format entzieht sich aus Prinzip jeglicher Erwartungshaltung und zelebriert in jeder Ausgabe auf andere Art und Weise Spieltrieb und künstlerische Freiheit.
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| Schauspiel
Ein dunkles, dunkles, dunkles Blau
Schauspiel Stuttgart
Uraufführung: 6.1.2024 Stuttgart im Treibhausklima: Christof ist Anfang zwanzig und unheilbar krank. Noch ein letztes Mal möchte seine Freundin Nicola mit ihm einen Tag verbringen – ganz so wie früher, als er noch gesund war. Sie nimmt ihn mit auf eine imaginäre Reise an jene Orte, die ihnen etwas bedeutet haben: ihre alte Schule, das Schwimmbad, den Fernsehturm … Die Intensität ihrer Erlebnisse ist eine letzte Feier tiefer Verbundenheit aus voller Lebensfreude. Schließlich verabschiedet sich Christof mit sarkastischem Humor: Er ist froh, den Planeten zu verlassen, weil er dessen Untergang nicht länger erträgt. Auf dieser Reise durch die Stadt begegnen wir auch Christofs Vater, einem erfolgreichen Automobilverkäufer, der gezeichnet von Schicksalsschlägen in Schwermut versinkt, und seinem Onkel, der im Gefängnis saß. Der liebeskranken Karolina, die sich der Hoffnung hingibt, dass das neugeborene Kind ihres Bruders die Welt retten wird, und Marie, einer Deutschlehrerin, die in dem 18-jährigen Studenten Tomas ihren verstorbenen Sohn erkennt. In seinem psychologischen Beziehungsdrama erzählt Simon Stephens von familiären Tragödien vor dem Hintergrund des Klimawandels und generationsübergreifender Konflikte. Während die Jugend sich von ihren Eltern im Stich gelassen fühlt und in ihrem Suchen und Sehnen ins Leere läuft, zieht sich die Vätergeneration, zerrissen von ihren missglückten Lebensentwürfen und ihren veralteten Skripten, zurück in die Einsamkeit und verstummt. Sie alle erfahren sich als heimatlose Ausgesetzte in einer Welt, die ihnen fremd geworden ist. Inszenierung: Elmar Goerden Bühne: Silvia Merlo & Ulf Stengl Kostüme: Lydia Kirchleitner Video: Ulf Stengl Licht: Sebastian Isbert Dramaturgie: Ingoh Brux
Aufführungen
| Theater
Black Box Phantomtheater für 1 Person
Schauspiel Stuttgart
Monatelang standen die Theater leer. Aufführungen vor gefüllten Sälen waren bis auf Weiteres nicht möglich. Ausstellungsbesuche durch Einzelpersonen waren dagegen erlaubt. Folgerichtig wird die Black Box Theater zum White Cube Museum und stellt sich selber aus: das Phänomen, dass hier Menschen zusammenkamen, um Kunst zu sehen. In den leeren Räumen hallt nach, was die Menschen hier verband – Gefühlsstürme, Lacher, Tränen und Applaus. Aber was bleibt von einer flüchtigen Theateraufführung überhaupt zurück? Aufzeichnungen, Kritiken und selbst Regiebücher bilden nur einen Teil der Aufführung ab. Hormone, Gerüche, Textur haben andere Spuren hinterlassen. In ihrer Leere entwickeln Zuschauerraum, Bühne, Garderoben und Lichtbrücken den Charme von Ruinen: Post-Spektakel. Die Bühne und ihre Umgebung als temporäre Ruine einer rituellen Versammlungsstätte. Eine Archäologie der Repräsentation von Gesellschaft. Schicht für Schicht abgetragen gibt das Gebäude den Blick frei auf das, was Theater war, ist, sein kann. Wie viel davon ist technisch simulierbar, reproduzierbar, synchronisierbar? Was ist, wenn sich die Weltsimulationsmaschine Theater von selbst in Bewegung setzt und das Publikum ins Zentrum des Geschehens rutscht? Covid-19 macht möglich, was sich sonst kein Schauspielhaus erlauben könnte: Ein ganzes Haus spielt für eine Person. Wie Tarkowskis Stalker gehen die Zuschauer:innen vorsichtig durch die Flure, mit Kopfhörern und Handschuhen treten sie durch die leeren Reihen im Zuschauerraum auf die Hinterbühne und betreten das Labyrinth der Fiktionsmaschine. Die Black Box öffnet sich den rekonstruierenden Forscher:innen und stellt die Frage: Wo sind die anderen? In Zeiten von sozialer Distanz und Isolation gilt es hier zu entdecken was Gemeinschaft bedeutet. Erinnerung funktioniert wie ein Palimpsest aus vielen Schichten. Stefan Kaegi von Rimini Protokoll nimmt Expert:innen für politische Gemeinschaft, Simulation und Erinnerung auf; Menschen, deren Leben mit diesen Räumen und der Idee von Theater verbunden sind: Maskenbildnerinnen und Souffleure, Ensemblemitglieder und Philosophinnen… Zwischen ihren binaural im Raum inszenierten Stimmen und ortsspezifischen Klängen entsteht eine Fährte durch den Körper des Theaters, die en passant zu einem Gang ins Unterbewusste der Gesellschaft werden könnte. Konzept, Skript und Inszenierung: Stefan Kaegi / Rimini Protokoll Sounddesign: Nikolas Neecke Ton: Marian Hepp Dramaturgie: Carolin Losch, Aljoscha Begrich Dauer – ca. 1:35 Std, keine Pause Für unseren Audiowalk ist ein gutes Verständnis der deutschen Sprache Voraussetzung. Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei. Bitte beachten Sie, dass nur zum Teil Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen.
Aufführungen
| Schauspiel
Schuld und Sühne
Schauspiel Stuttgart
Kann es die Theorie eines „gerechten“ Mordes geben? Die von Armut geprägten Straßen von St. Petersburg bilden die Welt, in der sich der hochintelligente, aber mittellose Jurastudent Raskolnikow zu behaupten versucht. Im Bewusstsein seiner eigenen Überlegenheit tötet er eine alte Pfandleiherin. Doch nach der Tat befallen ihn Skrupel. Die Auseinandersetzung mit dem Ermittlungsrichter, der sich an seine Fersen heftet, weitet sich zu einem weltanschaulichen Gefecht aus, und auch die Begegnung mit Sonja, die gezwungen ist, ihre Familie durch Prostitution zu ernähren, bewirkt eine innere Umkehr. Am Ende erwartet Raskolnikow eine langjährige Haft in einem sibirischen Straflager. Raskolnikows radikales Weltbild teilt die Menschen in „gewöhnliche“ und „außergewöhnliche“ Menschen ein. Ist unter der Voraussetzung einer allumfassenden Freiheit des Menschen ein Verbrechen zu rechtfertigen, wenn dies im Namen des Fortschritts begangen wird und einem übergeordneten Ziel dienlich ist? Raskolnikow ist ein Gespaltener, dessen Verstand sein Gewissen auszuschalten versucht, am Ende überwiegen jedoch die moralischen Zweifel. Fjodor Dostojewskis 1866 erschienener Ideenroman stellt die Frage nach der Legitimität von Gewalt und gewinnt im Angesicht der Verbrechen, mit denen wir uns in diesen Tagen konfrontiert sehen, beunruhigende Aktualität. Inszenierung: Oliver Frljić Bühne: Igor Pauška Kostüme: Maja Mirković Musik: Daniel Regenberg Licht: Jörg Schuchardt Dramaturgie: Carolin Losch in deutscher Sprache mit englischen Übertiteln Dauer: ca. 3 Std., eine Pause.
Aufführungen
| Gala
Swinging Christmas
Schauspiel Stuttgart
Mit bekannten Weihnachtsliedern, präsentiert von einer mitreißendenden Rhythmusgruppe und herausragenden Solist:innen, wollen wir uns auf die schönste Zeit des Jahres einstimmen. Ein sechsköpfiges Jazzensemble, angeführt von Trompeter Thomas Siffling und der US-amerikanischen Gesangslegende Sandy Patton, lässt winterliche Harmonien im Schauspielhaus erklingen. Humorvolle und besinnliche Texte von Loriot bis Ringelnatz, vorgetragen von Ensemblemitglied Reinhard Mahlberg, runden den vorweihnachtlichen Abend ab.
Aufführungen
| Schauspiel
forecast:ödipus
Schauspiel Stuttgart
Eine Seuche wütet in Theben. Das Orakel von Delphi verkündet, erst wenn der Tod des einstmaligen Herrschers Laios aufgeklärt wird, könne der Fluch weichen. König Ödipus muss erkennen, dass er unwissentlich zum Mörder seines Vaters und zum Gatten seiner Mutter geworden ist. Der Dramatiker Thomas Köck stellt in seiner Neudeutung des Ödipus-Stoffes die Frage nach Erkenntnisfähigkeit und Verantwortung des Einzelnen ins Zentrum. Vorhersagen einer düsteren Zukunft gibt es zuhauf, doch warum fehlt uns die Kraft zum Handeln? Die modernen Orakel haben gesprochen, die Priester des Altertums wurden von ratgebenden Expert:innen abgelöst. Wir alle wissen, was kommen wird, nämlich nichts, was wir nicht schon alle längst ahnen. die tragödie liegt hinter uns, vor uns auf dem tisch die daten, die orakel haben gesprochen, die statistiken hängen doch da, die tragödie findet statt, hier und heute, that’s it, kein flug der vögel mehr, kein rauschen mehr, kein summen, kein geräusch, no 2nd chance. – Thomas Köck Inszenierung: Stefan Pucher Bühne: Nina Peller Kostüme: Annabelle Witt Musik: Christopher Uhe Video / Live-Kamera: Ute Schall, Hannes Francke Musiker:innen: Meike Boltersdorf, Tim Neumaier Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Carolin Losch Dauer – ca. 1:55 Std., keine Pause
Aufführungen
| Musical
Cabaret
Schauspiel Stuttgart
nach den „Berlin Stories“ von Christopher Isherwood Willkommen, bienvenue, welcome / Fremder, étranger, stranger / Schön, dass ihr da seid / Je suis enchanté! / Happy to see you … – singt der Conférencier und verführt seine Gäste in die zwielichtige Unterwelt des Kit Kat Clubs. Es sind die 1920er Jahre in Berlin. Eine Zeit, geprägt von extremer Armut und hemmungslosem Genuss, in der man den eigenen Körper für ein bisschen Lebenslust verkauft. Hier verliebt sich der amerikanische Schriftsteller Clifford Bradshaw in die Sängerin Sally Bowles. Sie ist der gefeierte Star der Show und träumt von einer Karriere als Schauspielerin. Clifford schlägt sich als Englischlehrer durch und schreibt an einem Roman. Als Sally arbeitslos wird, zieht sie zu dem jungen Schriftsteller. Sie werden ein Paar und planen eine gemeinsame Zukunft. Auch Cliffords Pensionswirtin, das Fräulein Schneider, ist frisch verliebt. Sie möchte den jüdischen Gemüsehändler Schulz heiraten. Doch der beginnende faschistische Terror lässt die privaten Träume schnell zerplatzen. Nazischergen zerstören das Gemüsegeschäft. Fräulein Schneider nimmt von ihren Heiratsabsichten Abstand. Cliffords Freund, der Devisenschmuggler Ernst Ludwig, entpuppt sich als Handlanger der braunen Gewalt. Die politische Gefahr vor Augen, will Clifford Deutschland zusammen mit Sally verlassen. Doch sie entscheidet sich für ihre Karriere und bleibt in Berlin. Das Musical Cabaret erzählt von der Liebe in den Wilden Zwanzigern und von ihrem Scheitern angesichts der nationalsozialistischen Machtergreifung. Cabaret basiert auf den autobiografischen Erzählungen des britisch-amerikanischen Schriftstellers Christopher Isherwood (1904–1986). Angezogen von dem Ruf und der sexuellen Freizügigkeit der Stadt Berlin, war Isherwood nach einem abgebrochenen Medizinstudium 1929 nach Deutschland gekommen, um einen großen Berlin-Roman zu schreiben. Seine Erlebnisse aus dieser Zeit veröffentlichte er in dem Buch Good bye to Berlin (1939). 1933 emigrierte er nach Kalifornien, wo er als Drehbuchautor arbeitete. In den 1950er Jahren wurde er zu einer Ikone der Schwulen- und Lesbenbewegung, weil er sich als einer der ersten prominenten Autor:innen zu seiner Homosexualität bekannte. Regie: Calixto Bieito Musikalische Leitung: Nicholas Kok Musikalische Einstudierung: Marcos Padotzke Bühne: Calixto Bieito, Helen Stichlmeir Kostüm: Paula Klein Licht: Rüdiger Benz Choreographie: Juanjo Arqués Gesangscoach: Philipp Büttner Choreographische Assistenz: Daura Hernández García Musikalische Assistenz: Antonio Palesano Dauer – ca. 2:30 Std., eine Pause In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Aufführungen
| Schauspiel
Was ihr wollt
Schauspiel Stuttgart
Zum Auftakt der Komödie fragt Viola: „Wie heißt dieses Land?“ Die von einem Schiffbruch Gerettete wurde an eine unbekannte Küste gespült. Fremd und allein ahnt sie noch nicht, auf welchen Boden sie ihren Fuß gesetzt hat. In diesem Land scheint alles möglich. Der Liebe sind keine Grenzen gesetzt. Jeder geht mit jedem eine Beziehung ein. Es herrscht wildes Begehren und Verführen, Liebesraserei und rauschhaftes Treiben. Zwar bekommt am Ende keiner den, den er am Anfang wollte, trotzdem gibt es ein großes Fest, als könnte dieser aberwitzige Trip, das Spielen mit Identitäten, Selbstbespiegelungen, Verkleidungen, Verwechslungen, Verirrungen und Verrücktheiten ein Happy End haben. Als würde nicht jeder nur sich selbst lieben – ohne sich je erkannt zu haben. Allein der Narr weiß mehr. Mit Skepsis sieht er dem Treiben der Verlorenen zu: Viola, die als Mann verkleidet ihren Zwillingsbruder sucht und in die Fänge Olivias gerät, Orsino, der unglücklich Verliebte, oder Malvolio, der von seinen Kumpanen verspottete Schwärmer. Illyrien nennt William Shakespeare dieses Land leichtfertigen Treibens, den Schauplatz seiner „dark comedy“. Nicht zufällig lautet der Originaltitel Twelfth Night; or What You Will. Denn in den zwölf Raunächten zwischen Weihnachten und Dreikönigstag feierten die Menschen ausschweifende, dem Karneval ähnliche Feste gegen das Grauen und die Ängste vor der winterlichen, der eigenen Dunkelheit. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Bühne: Florian Etti Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Licht: Rüdiger Benz Choreografie: Louis Stiens Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Aufführungen
| Schauspiel
Zeit wie im Fieber
Schauspiel Stuttgart
Die Losung Georg Büchners „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“ kommt uns heute allzu simpel vor. Doch wo beginnen, wenn man mit den Verhältnissen nicht einverstanden ist? Lena und Julie sitzen im Kessel fest und versuchen, auf den Hang zu gelangen, wo der Blick weit und die Luft frisch ist. Dort oben, wo man es sich „für unser Geld lustig macht“, ließen sich Spiegel aufstellen, die das Sonnenlicht selbst in die finstersten Keller im Tal bringen. Doch auf ihrem Weg dorthin begegnen die beiden einem eigenartigen Personal, das aus ihrer Unzufriedenheit ganz eigene Ableitungen getroffen hat – sei es ein König, ein eifriger Bäcker oder diese Ärztlerin, die mit ihren Gedanken zur Entfaltung des Menschen immer wieder auftaucht. „Eine revolutionsreife Wirklichkeit fällt nicht vom Himmel“, so Rudi Dutschke. Aber woher kommt sie dann? Skepsis der Demokratie gegenüber begegnet einem allerorten: Woher kommt diese Gemengelage, und was stimmt an ihr am Ende sogar? Für seinen Text entleiht Deigner Motive und Figuren von Büchners Texten, dem Autor des Hessischen Landboten, der als Revolutionär schlechthin gilt. Dieser Bezug dient Deigner zur Aktualisierung der Frage, wie Revolution heute aussehen kann und ob man die Verhältnisse überhaupt noch ändern will, wenn sie bei einem selbst anfangen. Inszenierung / Bühne: Zino Wey Kostüme: Pascale Martin Musik: Lukas Huber Licht: David Sazinger Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Aufführungen
| Schauspiel
Offene Zweierbeziehung
Schauspiel Stuttgart
Ein Mann und eine Frau. Einst liebten sie sich vielleicht, doch davon ist nur wenig geblieben. So weit nichts Neues. Um sich aus dem Trott zu befreien, beschließen sie, ihre Beziehung zu öffnen. Vielmehr öffnet er, und sie zieht mit – oder versucht es zumindest. Während er ihr täglich neue Kandidatinnen präsentiert, fällt es ihr schwerer, einen Liebhaber zu finden. Die Anforderungen an Frauen auf dem Datingmarkt sind leider Gottes ungleich höher. Zudem fehlt ihr das aufrichtige Interesse, tatsächlich einen neuen Partner zu finden. Ihre Strategie: emotionale Erpressung in Form einer Reihe kreativer Selbstmordversuche, die das alte Feuer des Ehemanns wieder auflodern lassen sollen. Wo einmal Liebe war, scheint inzwischen allerdings nur noch Achtung zu sein. Als sie dann einen jungen, gut aussehenden Professor kennenlernt, steht ihr Mann wiederum kurz vor dem Selbstmord. Die Beziehung liegt offen und mit ihr all die Gefälle und Ungleichgewichte, die Grenzen von Treue und Eifersucht, die Freiheiten, die man sich nimmt und die, die man bereit ist zu geben. In der gefeierten Tragikomödie aus dem Jahre 1983 macht das italienische Autor:innenduo Dario Fo und Franca Rame das Publikum zu Anwälten im Aushandlungsprozess einer scheiternden Partnerschaft. Scharf pointiert führt dieses Werk auch in Zeiten der fluiden Beziehungsmodelle und des Onlinedatings die Scheinheiligkeiten und Widersprüche der bürgerlichen Zweisamkeit vor. Inszenierung / Bühne: Andreas Kriegenburg Kostüme: Andrea Schraad Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Ingoh Brux
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| Schauspiel
Woyzeck
Schauspiel Stuttgart
Mit Woyzeck schrieb Georg Büchner mit gerade mal 23 Jahren einen dunklen, poetischen, bildgewaltigen und zutiefst berührenden Bühnentext, basierend auf realen, von Büchner genau recherchierten Fällen. Woyzeck ist der einfache Soldat, die naive Kreatur, die sich für ein paar Groschen zum Versuchsobjekt der Wissenschaft hergibt und seinen Körper für medizinische Experimente verkauft – bis so gut wie nichts mehr von ihm übrigbleibt, ihm jegliches Menschsein ausgetrieben wird. Im Existenzkampf gegen diese skrupellose und verkommene Gesellschaft, der jegliche Moral abhandengekommen ist, hat Woyzeck nie eine Chance gehabt und der eigenen Zerstörung nichts mehr entgegenzusetzen. Als seine Geliebte, Marie, dem tanzenden Tambourmajor verfällt und das Dunkel um sich greift, gibt es für Woyzeck kein Halten mehr. Der schwindelnde Abgrund reißt ihn – und was er liebt – mit sich fort. Mit Woyzeck hat der 23-jährige angehende Mediziner Georg Büchner einen sozialrevolutionären Text geschrieben, der unvollendet blieb. Als Vorläufer des modernen Dramas ist ihm eine Studie gelungen, die bis heute aktuelle Fragen diskutiert: Sind wir frei oder werden wir fremdbestimmt, wer oder was grenzt aus, bestimmt über die Zentren und die Ränder unsrer Gesellschaft? Inszenierung: Zino Wey Bühne: Davy van Gerven Kostüme: Veronika Schneider Musik: Max Kühn Licht: Rüdiger Benz Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Dauer: ca. 1:10 Std, keine Pause
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| Schauspiel
Jeeps
Schauspiel Stuttgart
Premiere: 24.11.2023 Deutschland im Herbst in einer nahen (?) Zukunft, das Bürgergeld heißt wieder Hartz IV, die Jobcenter existieren noch, das System des Nummer-Ziehens bewährt sich nach wie vor. Doch der Aufgabenbereich der Sachbearbeiter hat sich ausgedehnt. Gabor und Armin sind mittlerweile die Hüter der Erbschaftslotterie, denn das natürliche, altbekannte Erbrecht wurde reformiert, und Hinterlassenschaften werden nun per Losentscheid verteilt. Somit haben alle die Chance, etwas von den jährlich in Deutschland vererbten 400 Milliarden Euro zu bekommen. Silke revoltiert; ist es fair, dass das Vermögen ihres Vaters, für das er ein Leben lang schuften musste, verlost wird und nicht in ihr Start-up fließen kann? Maude dagegen frustrieren als Hartz IV-Betroffene ganz andere Umstände. In den heiligen Hallen der Agentur für Arbeit treffen diese vier Menschen aufeinander und liefern sich einen rasant pointierten Schlagabtausch um das große Los. Nora Abdel-Maksoud stellt in ihrer zugespitzten Gesellschaftssatire das Privileg der Geburt in Frage. An ein tiefes soziales Sicherheitsbedürfnis anknüpfend, verhandelt sie präzise die strukturellen Bedingungen einer Gesellschaft, in der Klassenunterschiede gleichzeitig wirken und negiert werden. Provokant und raffiniert seziert Abdel-Maksoud das volatile Selbstverständnis jenes Wohlstandsbürgertums, dass sich partout nicht oberhalb des Mittelstands verorten will, im Verhältnis zu ihrem Kapital. Inszenierung: Sebastian Kieẞer Bühne / Kostüme: Ariane Königshof Licht: Walter Bühler Dramaturgie: Lennart Göbel
Aufführungen
| Oper
Icaro
Oper Stuttgart
Uraufführung: 29.11.2023 Auftragswerk des JOiN Text von Gabrielė Bakšytė und Franziska Betz … Ungesichert auf Hochhäuser klettern. Das Dunkel der Nacht nutzen. Sich nicht erwischen lassen. Ganz ans Limit gehen, bis an den höchsten, äußersten Rand. Das Herz im Hals klopfen hören. Die Flut des Adrenalins, die den ganzen Körper erfasst. Nicht zittern. Jetzt nicht. Auf keinen Fall zittern … Was zieht den namenlosen Roofer? Reizt ihn nur das Verbotene? Oder ist da noch mehr? Treibt ihn, wie Ikarus in der griechischen Sage, die Sehnsucht, fliegen zu können? Die Oper Icaro für zwei Sänger*innen und unsichtbares Orchester ist eine sinnliche Erfahrung von Grenzen, im Kopf, im Körper, in unserem einzigen Leben … Die Aufführung arbeitet mit kompletter Dunkelheit und starken visuellen und akustischen Reizen. Musikalische Leitung: Christopher Schumann Regie und Bühne: Alexander Fahima Bühne und Kostüme: Lisa Behensky Dramaturgie: Martin Mutschler Mit Andrea Conangla, Jacobo Ochoa Staatsorchester Stuttgart in deutscher Sprache Dauer: 60 Min. Empfohlen ab 12 Jahren Eine 20-minütige Urfassung von Icaro entstand durch Förderung der Deutsche Bank Stiftung und wurde am 26.11.2021 in Frankfurt am Main aufgeführt. Für Stuttgart wurde das Stück zu einer abendfüllenden Kammeroper erweitert.
Aufführungen
| Oper
La Fest
Oper Stuttgart
Premiere: 3.12.2023 Musiktheaterkreation mit Arien, Ensembles, Chören und Tänzen von Giovanni Bononcini, Riccardo Broschi, Antonio Caldara, Francesco Cavalli, John Dowland, Georg Friedrich Händel, Reinhard Keiser, Marin Marais, Claudio Merula, Nicola Porpora, Henry Purcell, Jean-Philippe Rameau, Agostino Steffani, Georg Philipp Telemann, Leonardo Vinci und Antonio Vivaldi in italienischer, französischer, englischer und deutscher Sprache mit Übertiteln Feste sind Ausnahmezustände und verwandeln den Alltag. Die Oper hatte schon bei ihrer Geburt eine Liaison mit dem Feiern. Weil die einst exklusive Festmusik heute aber allen gehört, laden wir Sie ein, mit uns zu einem Fest zusammenzukommen. Eric Gauthier erkundet in seiner ersten Musiktheaterarbeit, warum und wie Menschen feiern. Gemeinsam mit Sänger*innen, Tänzer*innen, Chor und Orchester durchreist das Publikum die Feste eines Lebens. Auf der Playlist: zwei Jahrhunderte Vokal- und Tanzmusik, darunter unerhörte Raritäten. Altersempfehlung: ab Klasse 7 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt. After-Show-Lounge Nach jeder Vorstellung von La Fest findet im Opernhaus eine After-Show-Lounge mit wechselnden DJs in entspannter Atmosphäre statt. Die Bars sind geöffnet. Be baroque! Natürlich gilt auch hier: Es gibt keinen Dresscode in der Oper. Aber falls Sie Lust haben: Holen Sie Ihre gepuderte Perücke aus dem Schrank, streifen Sie das Ballkleid über – zeigen Sie Extravaganz und Opulenz! Kostüm-Anregungen finden Sie vielleicht auch bei unserem monatlichen Kostümverkauf.
Aufführungen
| Oper
Die Frau ohne Schatten
Oper Stuttgart
Oper in drei Akten Dichtung von Hugo von Hofmannsthal Kinder werden hier keine mehr geboren. Irgendetwas stimmt nicht in den Welten. Nicht in der von Umweltzerstörung und Armut gezeichneten Welt des Färbers und seiner Frau. Und auch nicht in der sterilen Welt des Kaisers und seiner Kaiserin – einem Mischwesen, einst eine Gazelle, bevor er sie gejagt, verwundet und eingesperrt hat. Ein rahmensprengendes und vieldeutiges Märchen schufen Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal mit ihrer Frau ohne Schatten: Entstanden während des Ersten Weltkriegs und unmittelbar von ihm berührt, entwirft diese Zauberflöte fürs 20. Jahrhundert eine rettungsbedürftige Welt, changierend zwischen Volkstheater und großer romantischer Oper. Gekleidet ist der vieldeutige Text in überbordende und farbenreiche Musik, die nun endlich wieder im Opernhaus zu erleben sein wird! Musikalische Leitung: Cornelius Meister Regie: David Hermann Bühne/Licht/Video: Jo Schramm Kostüme: Claudia Irro, Bettina Werner Dramaturgie: Ingo Gerlach Chor: Manuel Pujol Kinderchor: Bernhard Moncado Sprache: in deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Altersempfehlung: ab Klasse 10 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen
| Ballett