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Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
So 8.12.2024, 18:00 Uhr
Aufführungen / Comedy Friedrichsbau Varieté
Di 10.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
Do 12.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Restaurant Theater Friedenau
Fr 13.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
Fr 13.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
Sa 14.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
So 15.12.2024, 18:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
Do 19.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
Fr 20.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
Sa 21.12.2024, 20:00 Uhr
Aufführungen / Theater Friedrichsbau Varieté
So 22.12.2024, 18:00 Uhr
Aufführungen / Varieté Friedrichsbau Varieté Stuttgart, Friedrichstraße 24
Aufführungen | Oper

La Fest

Oper Stuttgart

Musiktheaterkreation mit Arien, Ensembles, Chören und Tänzen von Giovanni Bononcini, Riccardo Broschi, Antonio Caldara, Francesco Cavalli, John Dowland, Georg Friedrich Händel, Reinhard Keiser, Marin Marais, Claudio Merula, Nicola Porpora, Henry Purcell, Jean-Philippe Rameau, Agostino Steffani, Georg Philipp Telemann, Leonardo Vinci und Antonio Vivaldi in italienischer, französischer, englischer und deutscher Sprache mit Übertiteln Feste sind Ausnahmezustände und verwandeln den Alltag. Die Oper hatte schon bei ihrer Geburt eine Liaison mit dem Feiern. Weil die einst exklusive Festmusik heute aber allen gehört, laden wir Sie ein, mit uns zu einem Fest zusammenzukommen. Eric Gauthier erkundet in seiner ersten Musiktheaterarbeit, warum und wie Menschen feiern. Gemeinsam mit Sänger*innen, Tänzer*innen, Chor und Orchester durchreist das Publikum die Feste eines Lebens. Auf der Playlist: zwei Jahrhunderte Vokal- und Tanzmusik, darunter unerhörte Raritäten. Altersempfehlung: ab Klasse 7 Vor dem Fest: Kommen Sie miteinander ins Gespräch! Im Foyer I. Rang können Sie sich ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn gemeinsam mit anderen Gästen und Mitarbeiter*innen des Hauses auf die Aufführung einstimmen. Be baroque! Natürlich gilt auch hier: Es gibt keinen Dresscode in der Oper. Aber falls Sie Lust haben: Holen Sie Ihre gepuderte Perücke aus dem Schrank, streifen Sie das Ballkleid über – zeigen Sie Extravaganz und Opulenz! Denken Sie bitte jedoch bei aller Freude zur Opulenz auch daran, dass Ihr Outfit oder Ihre Kopfbedeckung nicht anderen Besucher*innen die Sicht oder den Platz rauben – alle sollen schließlich an unserem Fest ihre Freude haben!
Aufführungen | Oper

Rusalka

Oper Stuttgart

Lyrisches Märchen in drei Akten Libretto von Jaroslav Kvapil Keine andere Version der beliebten Geschichte einer Nixe, die sich in einen Menschen verliebt und dafür Gestalt und Wesen aufgeben muss, erzählt annähernd so geisterhaft schön von nächtlichen Parallelwelten wie Antonín Dvořáks Oper Rusalka. Und dort kennt sich niemand so gut aus wie die schillernden Drag-Performer*innen, mit denen Regisseur Bastian Kraft Dvořáks Wald- und Wasserwesen doppelt – Expert*innen der Transformation und des schönen Scheins im Spotlight. Durch Lippensynchronisation machen sie sich das Märchen von Nixe und Prinz zu eigen. An der Seite eines hochkarätigen Ensembles an Sänger*innen sind sie in Rusalka auf der Suche nach einem Leben, in dem wen wir lieben und wer wir sind nicht mehr darüber entscheidet, wessen Existenz im Licht stattfindet und wessen im Dunkel. Musikalische Leitung: Oksana Lyniv Regie: Bastian Kraft Bühne: Peter Baur Kostüme: Jelena Miletić Choreografie: Judy LaDivina Video: Sophie Lux Licht: Gerrit Jurda Dramaturgie: Franz-Erdmann Meyer-Herder Chor: Manuel Pujol In tschechischer Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Altersempfehlung ab Klasse 8 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Oper

Der Tod in Venedig

Oper Stuttgart

Oper in zwei Akten Libretto von Myfanwy Piper nach der Novelle von Thomas Mann Eine Stadt, die unwirklicher nicht sein könnte. Ausgerechnet im Nebel von Venedig sucht der Schriftsteller Gustav von Aschenbach einen Ausweg aus einer existentiellen Sackgasse. Dabei trifft er immer wieder auf eine Person, die ihm in verschiedenen Gestalten begegnet. Kennen sie sich aus einem früheren Leben? Waren sie vielleicht sogar Freunde? Oder ist der andere nur seine eigene Reflexion im Wasserspiegel des Kanals? Und dann noch dieser Junge … Benjamin Brittens letzte Oper wurde von Demis Volpi als Koproduktion mit dem Stuttgarter Ballett inszeniert. Matthias Klink übernimmt ein weiteres Mal die Rolle des Gustav von Aschenbach, für dessen Darstellung er als „Sänger des Jahres 2017“ und mit dem FAUST-Preis 2018 ausgezeichnet wurde. Musikalische Leitung: Duncan Ward Regie und Choreographie: Demis Volpi Bühne und Kostüme: Katharina Schlipf Licht: Reinhard Traub Dramaturgie: Ann-Christine Mecke, Sergio Morabito Chor: Manuel Pujol in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Altersempfehlung ab Klasse 10 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Oper

Der Spieler

Oper Stuttgart

Premiere: 2.2.2025 Oper in vier Akten und sechs Bildern Libretto vom Komponisten nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski Das Geheimnis des sicheren Gewinns, war sich Fjodor Dostojewski sicher, sei überraschend simpel: „sich in jeder Minute ungeachtet aller Höhen und Tiefen des Spiels zu beherrschen und nicht in Leidenschaft zu geraten.“ Trotz dieses Wissens verspielte Dostojewski an den Roulette-Tischen deutscher Kurorte – woanders war Glücksspiel verboten – all sein Geld sowie das seiner Geliebten, was beide an den Rand der Verelendung brachte. Aus seinen Verlust-Erfahrungen schlug er dennoch Kapital: Mit dem unter Hochdruck verfassten Roman Der Spieler befreite er sich 1866 aus einem erpresserischen Verlagsvertrag. Und lieferte obendrein eine Studie seiner eigenen (Spiel-) Obsessionen. Ein halbes Jahrhundert später faszinierte den jungen Sergej Prokofjew das Panoptikum der entwurzelten Romanfiguren, die im fiktiven Roulettenburg im Bann des Glück verheißenden Rades festsitzen: ein verschuldeter General a.D. mit Heiratsplänen, eine Französin, die Vermögen bei ihm vermutet, ein Marquis, der dem General Geld vorstreckt, weil er scharf auf dessen Ziehtochter Polina ist – und auf die Erbschaft, die der General ungeduldig erwartet, bis die todkranke schwerreiche Verwandte mopsfidel am Spieltisch auftaucht. Jeder taktiert hier im Sinne der eigenen Interessen und des guten Ansehens. Nur der Hauslehrer Alexej hat weder Geld noch Ehren zu verlieren. Bis zur Besinnungslosigkeit in Polina vernarrt landet auch er am Spieltisch und badet für einen Moment im Gefühl, ganz oben zu sein. Axel Ranisch, der an der Staatsoper bereits Die Liebe zu drei Orangen und Hänsel und Gretel fantasie- und liebevoll ins Heute transportiert hat, wird die Stuttgarter Erstaufführung von Prokofjews bitter-satirischer Oper inszenieren: Roulettenburg als letzten Zufluchtsort einer internationalen Haute Volée, die trotz ihres Hauptgewinns – nämlich einer Katastrophe gerade so entgangen zu sein – immer noch glaubt, dass nur zählt, wer mühelos das große Geld macht. Musikalische Leitung: Nicholas Carter Regie: Axel Ranisch Bühne: Saskia Wunsch Kostüme: Claudia Irro, Bettina Werner Video: Philipp Contag-Lada Licht: Valentin Däumler Chor: Manuel Pujol Dramaturgie: Miron Hakenbeck In russischer Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Altersempfehlung ab Klasse 8 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Oper

Tosca

Oper Stuttgart

Musikdrama in drei Akten Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach Victorien Sardou Während La Bohème nur aus Poesie bestehe und nicht aus Handlung, heißt es, sei es bei Tosca genau anders herum: nur Handlung, keine Poesie. Selbst der Librettist Giuseppe Giacosa hielt Sardous Vorlage für eine Oper völlig ungeeignet. „Was veranlasste Puccini, sich mit so einem realen und brutalen Thema zu befassen, dessen Darsteller nur wenig mehr sind als in eine hochintelligente, klug angelegte Handlung verstrickte Marionetten?“ fragte auch der Musikkritiker Mosco Carner. Vielleicht genau das? Seit über 20 Jahren ist Willy Deckers Inszenierungsklassiker von Puccinis Sex-and-Crime-Meisterwerk ein Repertoiredauerbrenner. Musikalische Leitung: Alevtina Ioffe Regie: Willy Decker Bühne und Kostüme: Wolfgang Gussmann Dramaturgie: Juliane Votteler Chor und Kinderchor: Bernhard Moncado in italienischer Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Altersempfehlung ab Klasse 8 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Oper

Idomeneo

Oper Stuttgart

Dramma per musica in drei Akten Libretto von Giambattista Varesco Todesangst – seit Menschengedenken ein schlechter Berater: König Idomeneo, dessen Flotte kurz vor der Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg nach Kreta in den Fluten versinkt, schwört Meergott Poseidon, sollte er überleben, den ersten Menschen zu opfern, der ihm am rettenden Ufer begegnet. Doch wie das Schicksal – bzw. das Theater – es will, ist dies natürlich sein eigener Sohn Idamante. Der hat sich zu allem Überfluss in eine trojanische Gefangene, Ilia, verliebt, was die griechische Prinzessin Elettra in Rage versetzt. Das damit perfekte „Drama für Musik“ Idomeneo von Wolfgang Amadeus Mozart stammt aus der Reihe der nach dem Geschmack des 18. Jahrhunderts neu erzählten griechischen Kriegsheimkehrer-Dramen. Die klassische Tragödienlogik, nach der das Nichthandeln der Mächtigen fatale Konsequenzen für die Allgemeinheit hat und nur durch Untergang und Vernichtung der Schuldigen gesühnt werden kann, wird durch ein verbindliches, von geheimnisvollen göttlichen Stimmen diktiertes Happy-End umgelenkt: Idomeneo tritt zurück, dafür bleiben Poseidons Seeungeheuer dort, wo sie hingehören. Idamante und Ilia übernehmen die Herrschaft, Frieden für alle und Vorhang bitte. Doch hält solch ein Versprechen heute noch? Regisseur Bastian Kraft inszeniert mit dem Team der Erfolgsproduktion Rusalka eine Reflexion über die Angst der Väter vor ihren Söhnen, Spuren des Archaischen in der europäischen Zivilisiertheit, das Aufbegehren der Natur und letzte Generationen. Mit vor Einfallskraft nur so strotzenden Tonmalereien, die meisterhafte Arien und Chöre zu größeren szenischen Zusammenhängen durchkomponieren, ist Idomeneo eines der aufregendsten Werke seiner Zeit. Unter GMD Cornelius Meisters Dirigat verspricht Mozarts mit 24 Jahren komponierte „Sturm und Drang“- Oper ein wahres Erlebnis zu werden. in italienischer Sprache Altersempfehlung: ab Klasse 8 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Ballett

Romeo und Julia

Stuttgarter Ballett

Es ist Liebe auf den ersten Blick und gleichzeitig eine Liebe, die nicht sein darf. Nur eine Nacht wird den Liebenden gegönnt, danach trennt der gegenseitige Hass ihrer jeweiligen Familien das berühmte Liebespaar – das wohl bekannteste aller Zeiten – für immer. William Shakespeares Tragödie um die verfeindeten Familien Montague und Capulet, deren Kinder zueinander finden und den tief verankerten Hass überwinden, hat unzählige KünstlerInnen inspiriert. Auch John Cranko nahm sich 1962 des zeitlosen Stoffes an und schuf damit eines seiner beliebtesten Ballette. Weltweit wird sein Romeo und Julia bis heute gefeiert; auch zuhause in Stuttgart bildet es weiterhin einen Eckpfeiler im Repertoire der Compagnie. Mit ergreifenden Pas de deux, hitzigen Fechtkämpfen, prächtigen Bällen und temperamentvollen Karnevalsszenen erweckt Cranko das Treiben Veronas zum Leben. Seinen träumerischen Romeo, seine ungestüme Julia, seinen draufgängerischen, herumalbernden Mercutio und den eiskalt funkelnden Bösewicht Tybalt zeichnet er so klar, dass man von Anfang an in den Sog der nicht aufzuhaltenden Ereignisse hineingezogen wird. Von den schwindelerregenden Höhen neu gefundener Liebe stürzt man mit den ProtagonistInnen in einen Strudel sinnloser Gewalt bis hin zum erschütternden Tod. Zu Sergej Prokofjews überwältigender Musik und vor dem Hintergrund von Jürgen Roses opulenter Ausstattung entfalten sich die Szenen auf den lichtdurchfluteten Straßen Veronas gerade so, als wären sie direkt aus einem Gemälde der italienischen Renaissance entsprungen. Choreographie und Inszenierung: John Cranko Musik: Sergej Prokofjew Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose Musikalische Leitung: Mikhail Agrest / Wolfgang Heinz; Staatsorchester Stuttgart Dauer: I. Akt: 51 Minuten Pause: ca. 20 Minuten II. Akt: 30 Minuten Pause: ca. 20 Minuten III. Akt: 37 Minuten
Aufführungen | Ballett

Noverre: Junge Choreographen

Stuttgarter Ballett

Premiere: 25.1.2025 Noverre: Junge Choreographen setzt die lange Tradition zur Förderung des Tanzes in Stuttgart fort, die Fritz Höver zusammen mit John Cranko 1961 begann. Noch heute präsentiert das Format jede Spielzeit Uraufführungen von TänzerInnen aus den Reihen der Compagnie sowie ausgesuchter Gästen aus aller Welt. Als junge ChoreographInnen schaffen sie hier ihre ersten eigenen Bühnenkreationen. Ganz ohne Erfolgsdruck dürfen sie experimentieren und ausprobieren. Die Stücke entstehen mit begrenzten Hilfsmitteln in der knappen Freizeit abseits regulärer Probenzeiten, aber die Wahl von Form und Sujet ist frei und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ohne Erfolgsdruck – aber natürlich trotzdem mit viel Herzklopfen. Schon so manch glänzende ChoreographInnen-Laufbahn nahm ihren Anfang an einem dieser Abende und wer weiß, ob nicht dieses Mal wieder eine neue Bridget Breiner oder ein neuer Christian Spuck einen ersten Schlussapplaus als ChoreographIn in Empfang nehmen wird. Eines ist sicher: Bei jeder neuen Ausgabe von Noverre darf sich das Publikum auf eine einzigartige und abwechslungsreiche Mischung frischer choreographischer Handschriften freuen.
Aufführungen | Ballett

Mahler X Drei Meister

Stuttgarter Ballett

Premiere: 15.1.2025 Das Lied von der Erde Choregraphie: Kenneth MacMillan Musik: Gustav Mahler Bühnenbild und Kostüme: Nicholas Georgiadis Licht: John B. Read Uraufführung: 7. November 1965, Stuttgarter Ballett Lieder eines fahrenden Gesellen Choreographie: Maurice Béjart Musik: Gustav Mahler Uraufführung: 11. März 1971, Ballet du XXe siècle Erstaufführung beim Stuttgarter Ballett: 25. April 1976 Auszug aus Spuren Choreographie: John Cranko Musik: Gustav Mahler Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose Uraufführung: 7. April 1973, Stuttgarter Ballett Premiere der Rekonstruktion: 30. Juni 2023, Stuttgarter Ballett Mit Gustav Mahlers Musik blickt man in die Tiefen der Seele. Vielschichtig zeugen die Werke des berühmten Komponisten von einer Zeit der Extreme: der Welt Ende des 19. Jahrhunderts, voller Fortschritt einer- und Misere andererseits. Vielleicht bleibt seine Musik deshalb stets am Puls der Zeit. Der Ballettabend MAHLER X DREI MEISTER bringt den Komponisten mit drei Meistern des Tanzes zusammen. Kenneth MacMillan zeichnet in Das Lied von der Erde zu Mahlers gleichnamiger Liedsinfonie ein Leben nach. Am Ende der sechs Sätze steht das Ewige, erhaben und einladend wie ein himmlisches Äquivalent der heiteren Lebensphasen auf Erden. Die zeitlose Choreographie lässt Raum für Interpretation und erzählt doch bewegend wie ein Handlungsballett. Maurice Béjarts Lieder eines fahrenden Gesellen folgt einem Gesellen auf Wanderschaft. Stets präsent auf seinem Weg ist ein Todesbote – oder ist es sein Schutzengel? Ein Doppelgänger? Oder das eigene Spiegelbild? Der tiefgründige Pas de deux für zwei Männer lässt die Körper sprechen. Béjart hat sich insbesondere mit seinen großen Gesamtkunstwerken einen Namen gemacht. Umso kostbarer erscheint das schlichte und subtile Lieder eines fahrenden Gesellen in seinem Œuvre. Nach einem Gastspiel in der Sowjetunion mitten im Kalten Krieg schuf John Cranko Spuren als eines seiner letzten Werke. Tief bewegt von der Wucht und Zwiespältigkeit des Adagios von Mahlers unvollendeter 10. Sinfonie kreierte Cranko ein Ballett über despotische Gräueltaten und menschliches Leid. Nach der Flucht aus einem totalitären Regime versucht eine Frau, ein neues Leben aufzubauen. Doch die Erinnerungen überschatten den Neuanfang und hinterlassen ihre Spuren in der Zukunft. Das politischste Stück Crankos scheint über 50 Jahre nach seiner Uraufführung aktueller denn je.
Aufführungen | Ballett

Ballett und Brezeln

Stuttgarter Ballett

Einmal den TänzerInnen des Stuttgarter Balletts beim täglichen Training über die Schulter schauen; einmal ganz aus der Nähe einen Blick werfen auf den schweißtreibenden Tagesbeginn mit Plié, Tendu, Adagio und Petit Allegro. Bei Ballett & Brezeln lernt das Publikum die akribische Arbeit kennen, mit der die TänzerInnen und BallettmeisterInnen täglich an ihrer klassischen Tanztechnik feilen. Wenn sich die TänzerInnen dann anschließend auf den Weg zu ihren Proben machen, darf sich das Publikum mit Kaffee und Brezeln stärken. Jeweils 10:30 Uhr bis 11:45 Uhr plus Kaffee und Brezeln im Anschluss im Foyer. Der Eingang der John-Cranko Schule für diese Veranstaltung befindet sich am unteren Teil des Gebäudes (Urbanplatz 6).
Aufführungen | Schauspiel

Juices

Schauspiel Stuttgart

Premiere: 23.1.2025 Drei Menschen haben es geschafft, aus ihren prekären Herkunftsverhältnissen auszubrechen. Doch die Geschichte ihrer Mütter, ihrer Eltern, lässt sie nicht los. Geplagt von der Sorge, wieder arm zu werden klammern sie sich krampfhaft am prunkvollen Kronleuchter fest, um nicht wieder ohne Sicherheitsnetz hinab in den Abgrund zu rutschen. Sie werfen der Gesellschaft vor, die Arbeitskraft und lange Einwanderungsgeschichte ihrer Eltern nicht ausreichend zu würdigen. Mit ihrer Stimmgewalt fordern sie eine Welt, in der ihre Situation anerkannt wird, und rufen zum gemeinschaftlichen Handeln auf. Ewe Benbenek, die 2021 mit dem Mühlheimer Dramatikpreis für ihr Stück Tragödienbastard ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich in Juices mit dem Zweifel und der Scham, nie wirklich zur bequemen Mehrheitsgesellschaft zu gehören.
Aufführungen | Schauspiel

I LOVE HORSES (genau wie michael kohl­haas)

Schauspiel Stuttgart

Premiere: 18.1.2025 „An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas. – Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.“ Der Typus des einsam reitenden Helden in Heinrich von Kleists Novelle scheint zwar sachte angestaubt, doch eröffnet er gleichzeitig den Raum für eine gemeinsame Suche nach Gerechtigkeit in einem korrupten System. Denn manchen ist es bis heute nicht vergönnt, ihren gekränkten Rechtsanspruch in den klassischen Kanon einzuschreiben. Sofern sie überhaupt vorkommen, sind ihnen die Nebenfiguren vorbehalten, die tragisch an der Heldenfigur scheitern. Ihre eigene Wut bleibt ungehört, darf sich nicht ausbreiten, keine Brände legen oder Rache fordern. Und so erobert sich ein Chor von Pferdemädchen* die Koppel zurück und schwingt sich zu Kohlhaas aufs Pferd. Nimmt sich seines Narrativs an, reißt es in Stücke und stopft die Fetzen in seine Satteltasche. Sie zelebrieren Wut als emanzipatorischen Akt, das versöhnliche Potenzial des Linedance und das solidarische Moment der Herde. Auf der Suche nach neuen Erzählungen imaginieren sie auf grünem Kunstrasen lustvoll Utopien. Eine Kooperation mit der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
Aufführungen | Schauspiel

Zack. Eine Sinfonie.

Schauspiel Stuttgart

Premiere: 13.1.2025 „Die tatsächliche Realität ist nur durch neue, absurde Kunst darzustellen und zu erreichen“ – Daniil Charms Daniil Charms, geboren 1905 in Petersburg, gilt als ein Meister der absurden Miniaturen und als ein genialer Humorist. Seine Figuren nannte der Kritiker Helmut Schödel einmal „Marionetten des Unsinns“ und „ein Fest für geniale Schauspieler“ und mit Wolfram Koch hat der Regisseur Jakob Fedler genau einen dieser genialen Theaterschauspieler gefunden. Dem Fernsehpublikum ist Wolfram Koch allerdings vor allem als Kriminalhauptkommissar Paul Brix im Frankfurter Tatort bekannt. Doch in dem Monolog Zack. Eine Sinfonie. tritt Wolfram Koch diesmal als Entertainer, als Clown und als ein Spieler mit Tröte auf, der einfach spielen, tanzen und musizieren muss. Dabei will Koch sein Publikum vor allem unterhalten und zum Lachen bringen, doch Daniil Charms Prosa, Gedichte, Szenen und Dialoge sind immer Texte mit doppeltem Boden. Hinter dem Humor zeigt sich die Verzweiflung, die Not der Figuren. Neben einem Puschkin-Witz steht das Grauen eines totalitären Staates. Charms Texte erzählen von den Absurditäten des Lebens und den politischen Verhältnissen seiner Zeit, denen man vielleicht in letzter Konsequenz nur mit einer großen Portion Nonsens oder mit einem Lachen begegnen kann, denn neben der Tragödie steht seit jeher die Komödie. Zack. Eine Sinfonie. ist die dritte gemeinsame Arbeit von Wolfram Koch, Dorien Thomsen und Jakob Fedler. Nach den zwei Schleef-Inszenierungen Ich bins deine Mutter und Gertrud , die an zahlreichen deutschen Bühnen u.a. am DT, der Volksbühne Berlin, dem Schauspielhaus Bochum und am Mousonturm in Frankfurt gespielt wurden, versuchen sie sich jetzt an den Texten von Daniil Charms. Wolfram Koch und Jakob Fedler kennen sich bereits 15 Jahre, seit den Regieassistenzen Jakob Fedlers bei Dimiter Gotscheff. Inszenierung: Jakob Fedler Ausstattung: Dorien Thomsen Musik: Michael Haves Eine Koproduktion des Saarländischen Staatstheaters und des Theatre National du Luxembourg
Aufführungen | Schauspiel

Im Ferien­lager

Schauspiel Stuttgart

Premiere: 11.1.2025 Ist ein Ferienlager nicht eigentlich der Ort, wo junge Menschen in ihrer Ferienzeit ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen oder neue Dinge in Gemeinschaft ausprobieren können? Unterstützt von zugewandten, wertschätzenden und erfahrenen Betreuern? Doch was macht das mit jungen Menschen, wenn sie im Ferienlager Einblicke über die „Wurzeltheorie“ erhalten und Abbilder der menschlichen Entwicklungsstufen in Folge basteln dürfen? Ein Bauernhof im Mannheimer Umland, 1923: Die neue Chorleiterin Luise bekommt Zweifel an der Glaubhaftigkeit dieser „Gemeinschaft“. Auch Lokalreporterin Ruth hegt seit geraumer Zeit Verdacht gegen den Heimleiter Heinrich und das Ferienlager und recherchiert im Umfeld. Der Jugendliche Emil vertraut sich der Chorleiterin an und erzählt über seine Mobbingerfahrungen und das Misstrauen bestätigt sich. Als kurz darauf im nah gelegenen Wald eine Leiche entdeckt wird und der Mordverdacht auch noch auf den Betreuer Luis fällt, eskaliert die Situation. Der Heimleiter und die Jugendlichen halten ihre Ängste nicht mehr im Zaum und es offenbart sich, wie diese in Rassismus und Diskriminierung umschlagen. Autorin und Juristin Olga Bach (Nachwuchsautorin des Jahres 2017) zeigt beängstigend drängende Themen unserer Zeit wie Diskriminierung, Festigung von ausgrenzenden Stereotypen, Ideologisierung im außerschulischen Bereich und Alltagsrassismus auf. Vor allem erzählt ihr neustes Stück davon, wie junge Menschen beeinflussbar sind und sich selbst ideologisch vom demokratischen Konsens zunehmend entfernen. Inszenierung: Jessica Glause Bühne: Jil Bertermann Kostüme: Florian Buder Musik: Joe Masi Chorleitung: Amelie Erhard Licht: David Sazinger Dramaturgie: Katja Prussas Ab Klasse 7
Aufführungen | Schauspiel

Offene Zweier­beziehung

Schauspiel Stuttgart

Ein Mann und eine Frau. Einst liebten sie sich vielleicht, doch davon ist nur wenig geblieben. So weit nichts Neues. Um sich aus dem Trott zu befreien, beschließen sie, ihre Beziehung zu öffnen. Vielmehr öffnet er, und sie zieht mit – oder versucht es zumindest. Während er ihr täglich neue Kandidatinnen präsentiert, fällt es ihr schwerer, einen Liebhaber zu finden. Die Anforderungen an Frauen auf dem Datingmarkt sind leider Gottes ungleich höher. Zudem fehlt ihr das aufrichtige Interesse, tatsächlich einen neuen Partner zu finden. Ihre Strategie: emotionale Erpressung in Form einer Reihe kreativer Selbstmordversuche, die das alte Feuer des Ehemanns wieder auflodern lassen sollen. Wo einmal Liebe war, scheint inzwischen allerdings nur noch Achtung zu sein. Als sie dann einen jungen, gut aussehenden Professor kennenlernt, steht ihr Mann wiederum kurz vor dem Selbstmord. Die Beziehung liegt offen und mit ihr all die Gefälle und Ungleichgewichte, die Grenzen von Treue und Eifersucht, die Freiheiten, die man sich nimmt und die, die man bereit ist zu geben. In der gefeierten Tragikomödie aus dem Jahre 1983 macht das italienische Autor:innenduo Dario Fo und Franca Rame das Publikum zu Anwälten im Aushandlungsprozess einer scheiternden Partnerschaft. Scharf pointiert führt dieses Werk auch in Zeiten der fluiden Beziehungsmodelle und des Onlinedatings die Scheinheiligkeiten und Widersprüche der bürgerlichen Zweisamkeit vor. Inszenierung / Bühne: Andreas Kriegenburg Kostüme: Andrea Schraad Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Ingoh Brux Dauer: ca. 1:30 Std., keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Krawall & Katharsis

Schauspiel Stuttgart

Theater entsteht im Moment – das wollen unsere Assistierenden auch diese Spielzeit wieder zeigen. Mit wenigen Proben und umso mehr Kreativität zeigen sie, was in den Zwischenräumen der großen Produktionen in ihren Köpfen keimt. Gemeinsam mit dem Ensemble stellen sie ihre Spontaneität unter Beweis und entwerfen theatrale Experimente, die vom Wesentlichsten ausgehen und dennoch unsere Kunstform immer neu befragen. Ohne den Anspruch zu gefallen, präsentiert sich dieses Format mit ­jeder Ausgabe neu. Also lassen Sie sich überraschen – wir tun es auch!
Aufführungen | Schauspiel

Frau Yamamoto ist noch da

Schauspiel Stuttgart

Eine Frau verschwindet. Ein Mann macht sich Gedanken über ein magnetisches Herz. Ein Mann und eine Frau können nicht zusammenziehen, weil die Frau ihre alte Mutter pflegen muss. Zwei Anglerinnen unterhalten sich. Die eine lädt die andere zu einer Partei ein, die sich für den Besitz von Waffen zur Selbstverteidigung einsetzt. Ein Kind fragt, wohin jemand geht, der gestorben ist. In lose miteinander verwobenen Szenen zeichnet Dea Loher Momentaufnahmen, Assoziationsräume und Skizzen von Menschen, deren Wege sich kreuzen, die sich kurz begegnen, sich wieder verlieren und verschwinden. Wie aus dem Nichts tauchen sie auf, setzen sich für einen Moment ins Bild und sind schon wieder fort. Immer wieder kreisen die Figuren um das Zentrum der unbekannten Frau Yamamoto und die großen Fragen des Lebens, der eigenen Existenz, des Verlusts, der Auflösung, vom Tod und von der Liebe, der Einsamkeit und der Suche nach Nähe. ­ In einer unzuverlässig und wankelmütig gewordenen Welt gibt die Sprache Halt – und das Theater wird zu einem Ort der Vergewisserung des eigenen Selbst. Die Dramatikerin Dea Loher ist eine der wichtigsten und profiliertesten Stimmen des deutschsprachigen Theaters. Ihr neues Stück Frau Yamamoto ist noch da wurde in ­Japan uraufgeführt. Am Schauspiel Stuttgart findet die deutsche Erstaufführung statt. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Bühne: Florian Etti Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Video: Yoav Cohen Licht: David Sazinger Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Ab Klasse 8 Dauer: ca. 1:30 Std., keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Was ihr wollt

Schauspiel Stuttgart

Zum Auftakt der Komödie fragt Viola: „Wie heißt dieses Land?“ Die von einem Schiffbruch Gerettete wurde an eine unbekannte Küste gespült. Fremd und allein ahnt sie noch nicht, auf welchen Boden sie ihren Fuß gesetzt hat. In diesem Land scheint alles möglich. Der Liebe sind keine Grenzen gesetzt. Jeder geht mit jedem eine Beziehung ein. Es herrscht wildes Begehren und Verführen, Liebesraserei und rauschhaftes Treiben. Zwar bekommt am Ende keiner den, den er am Anfang wollte, trotzdem gibt es ein großes Fest, als könnte dieser aberwitzige Trip, das Spielen mit Identitäten, Selbstbespiegelungen, Verkleidungen, Verwechslungen, Verirrungen und Verrücktheiten ein Happy End haben. Als würde nicht jeder nur sich selbst lieben – ohne sich je erkannt zu haben. Allein der Narr weiß mehr. Mit Skepsis sieht er dem Treiben der Verlorenen zu: Viola, die als Mann verkleidet ihren Zwillingsbruder sucht und in die Fänge Olivias gerät, Orsino, der unglücklich Verliebte, oder Malvolio, der von seinen Kumpanen verspottete Schwärmer. Illyrien nennt William Shakespeare dieses Land leichtfertigen Treibens, den Schauplatz seiner „dark comedy“. Nicht zufällig lautet der Originaltitel Twelfth Night; or What You Will . Denn in den zwölf Raunächten zwischen Weihnachten und Dreikönigstag feierten die Menschen ausschweifende, dem Karneval ähnliche Feste gegen das Grauen und die Ängste vor der winterlichen, der eigenen Dunkelheit. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Bühne: Florian Etti Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Licht: Rüdiger Benz Choreografie: Louis Stiens Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Ab Klasse 8 Dauer: ca. 2:10 Std., keine Pause
Aufführungen | Musiktheater

Das irdische Leben

Schauspiel Stuttgart

Vier Menschen stranden in einem leeren Raum und können ihm nicht mehr entkommen – außer durch Gesang. So planen sie singend ihre Flucht – oder ihr Verbleiben in der Falle. Aus Liedern und Sinfonie-Fragmenten von Gustav Mahler bauen Thom Luz und sein Ensemble eine kurze Weltgeschichte in Klängen. Die Produktion erforscht die musikalischen Möglichkeiten eines leeren Saals am Ende der Zeit, in dem vier singende, zweifelnde Figuren gestrandet sind, um Mahlers riesige Orchesterbesetzungen in kammermusikalische Arrangements für ungewöhnliches Instrumentarium zu überführen. Mahlers Musik ist geprägt von der Schwermut, Überforderung und Verängstigung durch die sich schnell verändernde Welt zwischen den Jahrhunderten. Sie erzählt von der Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit, die unser Leben damals wie heute ausmachen, und übersetzt sie in sinfonische und liedhafte Erzählungen, hin- und hergerissen zwischen übermenschlichem Jubel und weltumspannender Traurigkeit. So öffnet sich ein Assoziationsraum über das Leben der Erde und ihre seltsamen Bewohner:innen, zwischen musikalischer Robinsonade und abgründigem Beckett-Wartesaal, in dem sich Mahler ebenso neu entdecken lässt wie der Zusammenhang zwischen Weltüberdruss und Veränderungsoptimismus. Denn so wie Mahlers Lieder und Sinfonien handeln auch Luz’ musikalische Theaterabende zwar oft vom Kosmos des Untergehens, Verzagens, Vergehens, der Erschöpfung der Welt – sind aber trotzdem nie trostlos, sondern im Gegenteil voll von leisem Humor und magisch schönen Theatermomenten. Konzept / Inszenierung / Raum: Thom Luz Musikalische Leitung: Matthias Weibel Kostüm: Tina Bleuler Sounddesign: Martin Hofstetter Technische Leitung / Lichtdesign: Jens Seiler Dramaturgische Beratung: Stephan Müller Ab Klasse 9 Dauer: ca. 1:30 Std, keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Liebe / Eine argumentative Übung

Schauspiel Stuttgart

Er ist muskulös, künstlerisch interessiert und Star seiner eigenen Serie – einen besseren Fang als ihren spinatversessenen Seemann Popeye hätte sich Olivia Öl eigentlich kaum wünschen können. Die beiden lernen sich im Sprachkurs kennen, sie feiert als aufstrebende Romanautorin erste Erfolge, er träumt vom Studium der Filmregie. Wenngleich sie sehr bedacht auf ihre Eigenständigkeit ist, sich nie ein Konto teilen, geschweige denn Kinder haben wollte, lässt sie sich auf die Beziehung ein. Doch schnell hat sie das Gefühl, jedes Treffen mit diesem flüchtigen Liebhaber könnte das letzte sein. Auch kostet es Kraft, sich ständig an der Ex messen zu müssen und das gekränkte Ego eines verkannten Künstlers zu tätscheln, dessen Drehbuch nie länger als zwei Seiten wurde – zumal er ihre Romane gar nicht erst gelesen hat. Doch Verletzlichkeit und gekränkter Stolz können auch etwas Attraktives an sich haben. Und es ist schön, Teil eines Paares zu sein, sich endlich mit den anderen messen zu können, die Blicke derer zu spüren, die sich nach Popeye umdrehen. Und wer würde schließlich behaupten, dass eine Beziehung nicht auch Arbeit und Verzicht bedeutet? Ein ganzes Jahrzehnt war Olivia Öl Hauptfigur von E. C. Segars weltberühmten Comic, bevor 1929 Popeye den Streifen kaperte, und sie in die Nebenrolle drängte. Sivan Ben Yishai lässt uns mit ihrem Text hinter die vermeintlich zweidimensionalen Oberflächen dieser popkulturellen Ikonen blicken. Dabei durchleuchtet sie reflektiert feministisch und mit scharfer Direktheit die Ungleichheiten, die sich bis heute in scheinbar emanzipierte Paarbeziehungen einschleichen und beschreibt den inneren Konflikt zwischen feministischem Selbstanspruch und der Annehmlichkeit tradierter Muster. Inszenierung: Tom-Henry Löwenstrom Bühne: Klara Kollmar Kostüm: Katharina Weis Licht: David Sazinger Dramaturgie: Philipp Schulze Dauer – ca. 1:45 Std., keine Pause Ab Klasse 8

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