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Aufführungen / Varieté Friedrichsbau Varieté Stuttgart, Friedrichstraße 24
Aufführungen | Schauspiel

Die Ermittlung

Schauspiel Stuttgart

Premiere. 30.9.2025 Zwischen Dezember 1963 und August 1965 fand in Frankfurt am Main der erste Auschwitz-Prozess statt, in dem die für das Funktionieren der Vernichtungsmaschinerie Verantwortlichen vor Gericht standen. Die Konfrontation mit den Frankfurter Auschwitz-Prozessen war für das Land und die Politik in den Sechzigern prägend. Peter Weiss hat in seinem dokumentarischen Theaterstück diesen Prozess dargestellt und zu einem „Oratorium“ verdichtet. In elf Gesängen treten Zeug*innen, Angeklagte, Richter und Verteidiger auf, die das, was in Auschwitz geschah, schildern. Täter und Opfer werden miteinander konfrontiert, und auf diese Weise wird, gerade durch den Verzicht auf die Rekonstruktion individueller Erlebnisse und die Betonung der funktionalen Aspekte, das Grauen dieser Tötungsfabrik deutlich. Berichtet wird ebenso von der totalen Entmenschlichung im Lager und dem Versuch zu überleben wie von dem Verschweigen, Leugnen und Verdrängen der Täter. Knapp zwei Jahre dauerte der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess, bei dem Deutsche über Deutsche zu Gericht saßen. Peter Weiss nahm als Zuschauer an dem Prozess teil. Sein Theaterstück basiert auf den Protokollen des Prozesses. Die Ermittlung ist eines der erfolgreichsten deutschen Theaterstücke der Nachkriegszeit. 1965 wurde der Theatertext gleichzeitig an 15 west- und ostdeutschen Theatern sowie von der Royal Shakespeare Company in London uraufgeführt. Die Ermittlung wird im Landtag und an weiteren Orten im Stadtraum gezeigt. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Licht: Sebastian Isbert Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Aufführungen | Schauspiel

Die Welt im Rücken

Schauspiel Stuttgart

Premiere: 27.9.2025 Es beginnt mit einem Verlust. Dem Verlust von Büchern, von vielen, sehr vielen Büchern, einer ganzen Bibliothek. Wie es dazu kam, dass einem Schriftsteller seine ganzen Bücher verloren gingen – davon und von noch viel mehr erzählt Thomas Melle in seinem Roman Die Welt im Rücken. Es ist die Chronik einer bipolaren Erkrankung, das fesselnde und atemberaubende Manifest eines schreibenden Ichs. Melles Roman ist eine literarische Wucht, poetisch, hochkomisch, dramatisch, präzise. Das Leben als Rausch, als Party, als Superstar mit Höhenflügen, Allmachtfantasien und dem Absturz ins Bodenlose, in die Stille, in die Leere, und das Nichts … Dann, ganz langsam, ein leiser, zaghafter Neubeginn. Die Manie wechselt in die Depression, in eine Phase der Normalität und wieder in die Manie … Auch das Schreiben hält nicht inne – es versucht, das, was passiert, schonungslos in Sprache festzuhalten, des Ungeheuerlichen habhaft zu werden, es in ein Verhältnis zu setzen. Thomas Melle erzählt von der Versehrtheit eines Ichs, das sich zwischen Selbstkonstituierung, Erinnerung und Auslöschung nirgendwo einrichten kann. Da darf auch Arno Schmidt nicht fehlen: „Die Welt der Kunst und Fantasie ist die wahre, the rest is a nightmare.“ Inszenierung: Lucia Bihler Bühne: Paula Wellmann Kostüme: Victoria Behr Musik: Sixtus Preiss Choreografie: Björn Leese Outside Eye: Mats Süthoff Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Aufführungen | Schauspiel

Eine runde Sache

Schauspiel Stuttgart

Uraufführung: 20.9.2025 Ein Schriftsteller ist einer, der Schwierigkeiten hat mit die deutsche Sprache“: Tomer Gardi erzählt uns eine Schelmengeschichte, frech, mit sprachlichen Kapriolen in „Broken German“, einer Kunstsprache mit ungewöhnlicher Rechtschreibung, eigenwilligem Satzbau und in nicht lupenreinem Hochdeutsch. Hier wird komisch und slapstickartig mit Sprache gespielt, mit den Konventionen des Erzählens gebrochen und die Möglichkeit von Verständigung befragt: Wie kann sie gelingen, wenn Wörter, Gedanken, Menschen und selbst Hunde plötzlich in ganz anderen kulturellen Kontexten aufeinandertreffen? Dies ist der Beginn einer absurden Odyssee, bei der Tomers Wege sich immer sagenhafter winden – eine Höllenfahrt durch die deutsche Kultur, gemeinsam mit Goethes Erlkönig und einem Deutschen Schäferhund namens Rex, die sich auf einer ziemlich schiefgegangenen Jagd kennenlernen. Dieses düstere, von Gewalt geprägte und auf den Kopf gestellte Märchen spiegelt sich in der Geschichte des im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Malers Raden Saleh, der von Java nach Europa reist. Was bleibt vom alten Tomer, von Rex und Raden am Ende übrig? Eine runde Sache erzählt Alltägliches neu und zeigt ganz nebenbei, wie radikale Aneignung von Sprache zur Rebellion werden kann. Inszenierung: Noam Brusilovsky Bühne / Kostüme: Maria Magdalena Emmerig Musik / Video: Florian Schaumberger Licht: Marc Döbelin Dramaturgie: Benjamin Große
Aufführungen | Schauspiel

Die Erfindung

Schauspiel Stuttgart

Streiten die wieder? Jede Nacht hören C und S im Bett liegend Geschrei aus ihrer Nachbarwohnung. Weint da jemand? Doch nicht etwa die Kinder? Wie sollen wir jetzt schlafen? C hat vor Kurzem einen abstrusen Roman gelesen: Ein Täter entfernt darin seinen Opfern alle Gliedmaßen und lässt sie „gewormed“, als wurmartige Wesen, weiterleben. Zum schaurigen Zeitvertreib in schlaflosen Nächten eröffnen C und S einen fingierten Onlinehandel für arm- und beinlose Menschen. Das ist extrem aufregend und faszinierend. Als über ihre Website im Dark­net hunderte Bestellwünsche für die horrorhaft entstellten Opfer eintreffen, wird die Sache unheimlich: Die ­brutalen Romanfantasien scheinen sich zu ­verselbstständigen. Die Möglichkeit, am Ende tatsächlich ein blutrünstiges Verbrechen zu begehen, stürzt das Paar in gegenseitige Verdächtigungen und Paranoia. Können sie sich noch vor sich selbst schützen? In Clemens J. Setz’ Auftragswerk für das Schauspiel Stuttgart brechen verborgene Ängste zur Tür herein. Horrorgeschichten erzählen neben Suspense auch vom gesellschaftlichen Zank, von Gewalt, vom Überleben. Unter zivilisatorischen Schonbezügen zieht Setz etwas hervor, das sonst nur im Verborgenen lauert. Was ist hinter der bürgerlichen Fassade Realität, was Fake im Zeitalter des digitalen Daseins? Die möglichen Gräuel spiegeln sich im scheinbar harmlosen Verhalten des Paars, und ihre Wirklichkeit gerät aus den Fugen. Inszenierung: Lukas Holzhausen Bühne: Jane Zandonai Kostüme: Annabelle Gotha Musik: Robert Pawliczek Licht: David Sazinger Dramaturgie: Katja Prussas Ab Klasse 10 Dauer – ca. 1:40 Std., keine Pause
Aufführungen

neue Veranstaltung

Schauspiel Stuttgart

Aufführungen | Schauspiel

Zur schönen Aussicht

Schauspiel Stuttgart

Zur schönen Aussicht nennt sich nur das Hotel. Schön sind diese Aussichten nämlich nicht. Weder auf das Hotel noch auf die morbide Gesellschaft, die es bewohnt. Das Geld fehlt an allen Ecken und Enden – dem Betrieb und den „illustren“ Gästen. Nur die betagte Ada, Freifrau von Stetten, hat zu viel davon und unterhält das ganze Theater. Sie kauft sich ihr Vergnügen, ihren Rausch und ihre wechselnden Liebhaber. Einen nach dem anderen. Strasser, Hotelbesitzer und ehemaliger Offizier und Bonvivant, Max, ein Kellner mit Verbindungen zum kriminellen Milieu, Karl, ein Chauffeur mit dunkler Vergangenheit … sie agieren als schmierige Schauspieler im peinlichen Melodrama der reichen Baronin, von der sie sich aushalten lassen. Dazugesellen sich noch der Weinhändler und Faschist Müller, der Geld einzutreiben versucht, das er Strasser geliehen hat, und zuletzt Adas Zwillingsbruder Emanuel, Freiherr von Stetten, der sein Vermögen verspielt hat und hinter dem die Gläubiger her sind. Doch das kümmert seine Schwester wenig, solange die Gläser voll und die Herren gefügig sind. In dieses Treiben gerät jetzt Christine. Vor gut neun Monaten war sie schon einmal Gast in dem Hotel. Ihr Besuch hatte Folgen. Damit konfrontiert sie nun Strasser, der die Vaterschaft ihres Kindes leugnet und die anderen Männer zu einem raffinierten Plan überredet. Der misslingt aber gründlich, weil Christine durchaus nicht so verzweifelt und hilfsbedürftig ist, wie Strasser dachte. Inszenierung: Christina Tscharyiski Bühne: Sarah Sassen Kostüme: Miriam Draxl Musik: Cornelia Pazmandi Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Ab Klasse 8
Aufführungen | Performance

Sancta

Oper Stuttgart

Opernperformance von Florentina Holzinger mit Paul Hindemiths Oper Sancta Susanna (Libretto: August Stramm), geistlichen Werken und Neukompositionen „Ein Skandal? Nein, Freude. Überbordende Freude“, befand die Süddeutsche Zeitung nach der Schweriner Premiere von SANCTA. Florentina Holzingers Opernperformance verquickt Paul Hindemiths Operneinakter Sancta Susanna und Elemente der katholischen Liturgie zu einer radikalen Vision der heiligen Messe. Mit ihren Performerinnen* begibt sie sich in spektakuläre körperliche Grenzerfahrungen und erkundet individuelle Spiritualität und Glaube, Sexualität und Schmerz, Scham und Befreiung. Magie und religiöse Wunder erfahren eine Neudeutung in einer ekstatischen Feier der Gemeinschaft und der Selbstbestimmung, in der Bach auf Metal trifft, die Weather Girls auf Rachmaninow – und nackte Nonnen auf Rollschuhe. Musikalische Leitung: Marit Strindlund Regie und Choreografie: Florentina Holzinger Komposition und Arrangements: Johanna Doderer Komposition und Supervision Bühnenmusik: Born in Flamez Komposition und Sound Design: Stefan Schneider Komponistin und Produzentin: Nadine Neven Raihani Weitere Kompositionen: otay:onii, Odette T. Waller, Karl-Johann Ankarblom, Gibrana Cervantes, Christopher Kandelin, Josephinex Ashley Hansis Bühne und Kostüme: Nikola Knežević Lichtdesign: Anne Meussen Videodesign: Maja Čule Dramaturgie: Michele Rizzo, Judith Lebiez, Philipp Amelungsen, Fernando Belfiore, Miron Hakenbeck, Sara Ostertag, Renée Copraij, Felix Ritter Chor: Manuel Pujol in deutscher, lateinischer und englischer Sprache Dauer: ca. 2 Std. 30 Min. (keine Pause)
Aufführungen | Musiktheater

I Did It My Way

Oper Stuttgart

Musiktheater über das Leben nach der Liebe Ein Mann. Eine Frau. Eine Trennung. Zwei Lebenswege, die wieder zueinander führen – und am Ende nicht nur der sentimentale „I Did It My Way“-Blick zurück, sondern auch ein kraftvoller nach vorn, denn das Beste kommt erst noch: „The Best Is Yet to Come“. Inspiriert von der Musik Nina Simones und Frank Sinatras erzählt Regisseur Ivo van Hove eine Geschichte aus Amerika, die Geschichte einer Emanzipation, die in einem amerikanischen Musterstädtchen namens Watertown ihren Anfang nimmt. Und natürlich geht es nicht nur um eine Frau und einen Mann und ein amerikanisches Städtchen, sondern um die Gültigkeit des American Dream, die Suche nach einer freien und toleranten Gesellschaft und, mit Blick auf die Gegenwart, nicht zuletzt die Frage, wie das Land der Freien und die Heimat der Mutigen den Versuch überstehen wird, Amerika wieder great zu machen. I Did It My Way ist mit Schauspielsuperstar Lars Eidinger und Larissa Sirah Herden, die als Sängerin, Schauspielerin und Musikproduzentin Lary zu den großen Women of Color der deutschsprachigen Popmusik zählt, hochkarätig besetzt. In einer Reihe von Koproduktionen, die die Staatsoper Stuttgart mit anderen europäischen Festivals und Theatern verbindet, zeigen wir auch mit diesem Abend neue Erzählweisen, andere Musiksprachen und den großen Facettenreichtum von dem, was Musiktheater sein kann. Regie: Ivo van Hoven Choreografie: Serge Aimé Coulibaly Arrangements: Henry Hey Orchestrierung: David Menke, Boris Rogowski Bühne und Lichtdesign: Jan Versweyveld Kostüme: An D'Huys Videodesign: Christopher Ash Sounddesign: Erwin Sterk Dramaturgie (Stuttgart): Ingo Gerlach, Vanessa Hartmann Dramaturgie (Ruhrtriennale): Koen Tachelet Altersempfehlung: ab Klasse 8 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt. Einführungsmatinee zu „I Did It My Way" am 21. September 2025 in englischer Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Eine Koproduktion der Ruhrtriennale und der Staatsoper Stuttgart in Partnerschaft mit Faso Dance Theatre
Aufführungen | Oper

Rigoletto

Oper Stuttgart

Oper in drei Aufzügen Libretto von Francesco Maria Piave Nach dem Drama Le roi s'amuse von Victor Hugo „Ich verstehe nicht, warum man den Sack gestrichen hat? Was liegt der Polizei an dem Sack?“, wunderte sich Verdi über die Zensurbehörden. Denn das anscheinend unbedeutende Requisit traf den Kern seiner Opernästhetik, in der es vor allem um emotionale Glaubwürdigkeit ging. Und ohne Sack kein Singen an der falschen Leiche bis zu Rigolettos effektvoll tragischer Erkenntnis, dass seine Rache aufs Entsetzlichste gescheitert und ihm statt des verhassten übergriffigen Herzogs die eigene Tochter zum Opfer gefallen ist, die er eigentlich schützen wollte. Mit Bariton Martin Gantner in der Titelrolle und Atalla Ayan als Herzog von Mantua. Regie und Dramaturgie: Jossi Wieler, Sergio Morabito Bühne: Bert Neumann Kostüme: Nina von Mechow Licht: Lothar Baumgarte Chor: Bernhard Moncado in italienischer Sprache mit Übertiteln in deutscher Sprache Dauer: I. Teil: ca. 1 Std. 30 Min., Pause (nach dem II. Aufzug): ca. 30 Min., II. Teil: ca. 35 Min. Altersempfehlung: ab Klasse 8 Hinweise zu sensiblen Inhalten und sensorischen Reizen 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Oper

Otello

Oper Stuttgart

Dramma lirico in vier Akten Libretto von Arrigo Boito nach dem gleichnamigen Schauspiel Othello von William Shakespeare Anziehend, weil abstoßend – so ließe sich das widersprüchliche Faszinationspotenzial von William Shakespeares schillerndstem Charakter, Othello, beschreiben. Wahrscheinlich hätte es ihn zu seiner Entstehungszeit gar nicht geben können: Schwarz, ein Fremder, und doch durch Verdienst und spektakuläre Eloquenz an die Spitze der venezianischen Gesellschaft gelangt, heiratet er die schöne Desdemona. Aber natürlich stört sich sein Umfeld an ihm, dem aus ihrer Sicht weniger zustehen sollte. Othellos engster Vertrauter Iago zettelt eine Eifersuchtsintrige an, durch die Othello zuerst seine Braut und dann sich selbst tötet. Arrigo Boito, der kongeniale Librettist von Giuseppe Verdis Spätwerk, stellt Iagos Bekenntnis zur Grausamkeit als ein gleichberechtigtes Element zur Tugend ins Zentrum des Dramas. In Rückgriff auf die gesellschaftlich verabredete Andersartigkeit Othellos gelingt es Iago, die Verhältnisse zugunsten einer vermeintlichen Ordnung zurückzubiegen: einer, in der Othello in der rassifizierten Hierarchie wieder nach unten verwiesen wird. Als eines der aufregendsten Opernwerke des späten 19. Jahrhunderts, stellt uns auch Verdis Otello vor ein Problem: Wer sollte eigentlich Verantwortung für diese weiße Fantasie von Schwarzsein übernehmen? Regisseurin und Bühnenbildnerin Silvia Costa rückt nach ihrer ausladend sinnlichen Inszenierung von Juditha triumphans die zugrundeliegenden Konstruktionen in den Fokus: Wer definiert von wo aus und mit welcher Sprache, was fremd und was eigen, wer würdig und wer verworfen ist? Zusammen mit Dirigent Stefano Montanari, der nach einem aufregenden Hausdebüt mit Iphigénie en Tauride und einer fulminanten Platée-Serie an die Staatsoper Stuttgart zurückkehrt, verspricht ihre Auseinandersetzung mit Shakespeare, Verdi und Boito eine aufregende Reise durch die verschiedenen Seelenräume einer der zwiespältigsten Figuren der Theatergeschichte zu werden. Musikalische Leitung: Stefano Montanari Regie und Bühne: Silvia Costa Co-Bühnenbildner: Michele Taborelli Kostüme: Gesine Völlm Licht: Marco Giusti Chor: Manuel Pujol Dramaturgie: Franz-Erdmann Meyer-Herder, Martin Mutschler, Julia Schmitt In italienischer Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Altersempfehlung: ab Klasse 10 Dauer I. + II. Akt: ca. 1 Std. 10 Min. ca. 30 Min. Pause III. + IV. Akt: ca. 1 Std. 20 Min. 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Oper

Der rote Wal

Oper Stuttgart

Texte von Markus Winter nach einer Geschichte von Markus Winter und Martin G. Berger Musik von Vivan und Ketan Bhatti Wenn unter dem Pflaster der Strand liegt, wie es früher häufig hieß, ist es bis zum Meer nicht mehr weit. Der umgekehrten Richtung, aus dem Meer auf das Pflaster, folgt Gladis, die Protagonistin dieser Oper. Gladis ist eine Orca. Und sie will kaputt machen, was sie kaputt macht. Kreuzfahrtschiffe, Superyachten, solche Sachen. Auf dem Weg ihrer Rache trifft sie Lone, der ihr für 24 Stunden menschliche Gestalt verspricht und dafür eine ihrer Flossen als Lohn fordert. Auf dem Pflaster trifft sie auf Abad und Ge, auf eine Stadtguerilla, auf Schüler auf Museumsbesuch in Stammheim. Gladis gerät zwischen die Fronten und es stellen sich Fragen: Heiligt ein Zweck die Mittel? Was bleibt, wenn jede Wahrheit verdreht ist? Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst, ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz? Aber oder und weil dies ein Märchen ist, kann der Kuss der wahren Liebe Gladis aus allem Dazwischen befreien. Der rote Wal ist nicht Märchen, um zu verniedlichen, sondern um mit einem Stuttgarter Stoff umzugehen, der wie ein Mythos aufgeladen ist. Um von Widerstand und vom Gewaltmonopol zu erzählen. Den Text schreibt Markus Winter, als Maeckes nicht nur einer der Orsons, sondern als Solotexter, -denker und -musiker ein weit über den Kesselrand hinaus bekannter Sohn der Mutterstadt. Die Partitur komponieren die Brüder Vivan und Ketan Bhatti, die mit dem Roten Wal eine Oper schreiben, die auch Rap ist. Musikalische Leitung: Marit Strindlund Regie: Martin G. Berger Bühne: Sarah-Katharina Karl Kostüme: Alexander Djurkov Hotter Video: Vincent Stefan Dramaturgie: Ingo Gerlach Chor: Manuel Pujol in deutscher Sprache mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache Altersempfehlung: ab Klasse 8 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Foyer I. Rang statt.
Aufführungen | Oper

Zaide

Oper Stuttgart

Koproduktion mit den Ludwigsburger Schlossfestspielen Ein Singspiel-Fragment in zwei Aufzügen mit neu komponierter Musik Nach einem verschollenen Libretto von Johann Andreas Schachtner Mozarts Zaide ist ein Fragment. Es ist also offen, wie die Geschichte um das Liebespaar Zaide und Gomatz, zwei europäische Sklaven, die sich aus der Gefangenschaft des Sultan Soliman befreien wollen, endet. Verzeiht ein großmütiger Sultan den beiden ihren misslungenen Fluchtversuch und verzichtet auf seine Besitzansprüche auf Zaide, die er zu lieben scheint? Oder lässt er die beiden als rachsüchtiger Herrscher und gekränkter Mann hinrichten? Wie reagieren Zaide und Gomatz? Das alles bleibt ebenso unbeantwortet wie die Frage, welche Art Oper aus einer vollständigen Zaide geworden wäre: Eine exotisierende „Türkenoper“, die im Stil ihrer Zeit durch die zentraleuropäische Brille auf das Fremde blickt? Oder eher ein aufklärerisches Stück über Freiheit und Gleichberechtigung? Beides gleichzeitig womöglich? Die Regisseurin Jessica Glause nutzt zusammen mit einem erlesenen Ensemble junger Mozart-Stimmen und einem Community-Ensemble aus Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen die Unabgeschlossenheit des Fragments. Sie beleuchten die unausgearbeiteten Spuren, die Mozart und sein Librettist Johann Andreas Schachtner in den erhaltenen Nummern legen, hinterfragen Figurenkonstellationen und schließen Historisches mit einem immer unübersichtlicher werdenden Heute kurz. Unterstützt werden sie dabei von eigens für diese Produktion geschriebenen Liedern der österreichischen Musikerin Eva Jantschitsch aka Gustav zwischen Hip-Hop, Chanson, Post-Punk und Elektro, die Mozarts meisterhafter Komposition mal provokativ auftrumpfend, mal humorvoll und mit einem Augenzwinkern, mal beinahe zärtlich zur Seite stehen. #StgtZaide Musikalische Leitung: Vlad Iftinca Regie: Jessica Glause Bühne: Mai Gogishvili Kostüme: Lena Winkler-Hermaden Dramaturgie: Franz-Erdmann Meyer-Herder, Christoph Sökler Neue Komposition und Liedtexte: Eva Jantschitsch Licht: Alexander Mahr Chor: Amelie Erhard in deutscher Sprache Altersempfehlung: ab Klasse 8 Vorverkauf über die LUDWIGSBURGER SCHLOSSFESTSPIELE
Aufführungen | Ballett

Don Quijote

Stuttgarter Ballett

Mit atemberaubendem Tanz und mitreißender Musik lässt Don Quijote die Herzen von Tanzfans höherschlagen und bringt Ballett-Neulinge zum Staunen. Auch wenn der etwas tollpatschige Edelmann Don Quijote traditionsgemäß im Titel steht, dreht sich die Geschichte um die schöne Wirtstochter Kitri und den Draufgänger Basilio, die gegen den Willen ihrer Eltern heiraten wollen. Mit der Hilfe von Don Quijote und seinem treuen Diener Sancho Pansa gelingt schließlich die Hochzeit. Die weltberühmte literarische Vorlage von Miguel de Cervantes’ Roman El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha, hat in den letzten 400 Jahren zahlreiche ChoreographInnen inspiriert, die Geschichte des geistreichen Ritters in Tanz umzuwandeln. Für das Stuttgarter Ballett hat der argentinische Choreograph Maximiliano Guerra seine eigene unterhaltsame Version voller Humor geschaffen. Die eingängige Musik von Ludwig Minkus liefert die perfekte Vorlage für klassischen Tanz auf höchstem Niveau. Don Quijote zeichnet sich aus durch technisch aufregende Variationen für die SolistInnen, spannungsreiche Pas de deux und große, folkloristische Ensembleszenen – ein Balletterlebnis für die ganze Familie! Choreographie und Inszenierung: Maximiliano Guerra Musik: Ludwig Minkus u.a. Bühne und Kostüme: Ramon B. Ivars Licht: Olli-Pekka Koivunen Uraufführung: 9. Dezember 2000, Stuttgarter Ballett Musikalische Leitung: Mikhail Agrest/Wolfgang Heinz, Staatsorchester Stuttgart
Aufführungen | Ballett

Fünf für Hans

Stuttgarter Ballett

Adagio Hammerklavier Choreographie: Hans van Manen Musik: Ludwig van Beethoven Lichtdesign: Jan Hofstra Co-Lichtdesign: Bert Dalhuysen Uraufführung: 4. Oktober 1973, Niederländisches Nationalballett Erstaufführung beim Stuttgarter Ballett: 23. Februar 1989 Two Pieces for Het Choreographie: Hans van Manen Musik: Erkki-Sven Tüür, Arvo Pärt Bühne und Kostüme: Keso Dekker Licht: Jan Hofstra Uraufführung: 14. Juni 1997, Niederländisches Nationalballett Erstaufführung beim Stuttgarter Ballett: 12. Februar 2011 Trois Gnossiennes Choreographie: Hans van Manen Musik: Erik Satie Bühne: Jean-Paul Vroom Kostüme: Joop Stokvis Licht: Jan Hofstra Uraufführung: 20. Oktober 1982, Niederländisches Nationalballett Erstaufführung beim Stuttgarter: Ballett 29. März 1987 Solo Choreographie: Hans van Manen Musik: Johann Sebastian Bach Bühne und Kostüme: Keso Dekker Licht: Joop Caboort Uraufführung: 16. Januar 1997, Nederlands Dans Theater Erstaufführung beim Stuttgarter Ballett: 13. Dezember 1997 Frank Bridge Variations Choreographie: Hans van Manen Musik: Benjamin Britten Bühne und Kostüme: Keso Dekker Licht: Bert Dalhuysen Uraufführung: 18. März 2005, Niederländisches Nationalballett Erstaufführung beim Stuttgarter Ballett: 14. Januar 2011 Hans van Manen hat in den über 60 Jahren seines Schaffens ein beeindruckendes Œuvre aufgebaut: voller Poesie, Humor und Musikalität. Als Erneuerer der Neoklassik hat er schlichte Werke geschaffen, die der Musik entsprechen. Ohne Handlung erzählt van Manen bewegend von Beziehungen, lässt mehr fühlen, als es Worte gibt. Der Ballettabend FÜNF FÜR HANS bildet van Manens Schaffen exemplarisch ab und zeigt, welches musikalische Spektrum der Altmeister abdeckt, aber auch, welch unterschiedlichen Charakter seine Ballette haben können. Adagio Hammerklavier zu Ludwig van Beethovens Klavierkomposition ist von Zärtlichkeit durchzogen. In Blicken, Gesten und Ballettschritten finden sich drei Paare und verlieren sich wieder. Es ist ein anmutiges Werk mit einem Hauch Melancholie, das der Choreograph in perfekter van-Manen-Manier geschaffen hat: tänzerisch anspruchsvoll, elegant, unendlich tiefgründig. In Two Pieces for Het zu zeitgenössischer Musik von Erkki-Sven Tüür und Arvo Pärt fordern sich eine Tänzerin und ein Tänzer zunächst forsch heraus, bevor sie behutsam zueinander finden. Auch bei Trois Gnossiennes herrscht zu Beginn eine unterschwellige Spannung, doch die Stimmung wandelt sich allmählich zu einer Atmosphäre der Harmonie. Zu Klaviermusik von Erik Satie hat van Manen einen hingebungsvollen Pas de deux geschaffen. Beim rasanten Solo zu Johann Sebastian Bachs Violin-Partita geben drei Tänzer ihren Solopart wie bei einem Staffellauf an den nächsten weiter. Von brodelnder Spannung hingegen zeugt Frank Bridge Variations zu Benjamin Brittens Musik. Die TänzerInnen stehen in konstantem Dialog – ob spielerisch, vorwurfsvoll oder versöhnlich.
Aufführungen | Schauspiel

Mutter­tier

Schauspiel Stuttgart

Drei Geschwister tollen, taumeln, tauchen im Becken eines Hallenbads – groß, mittel, klein. Sie spielen und lassen sich fast untergehen, bis im letzten Moment das Muttertier mit einem anmutigen Sprung vom Beckenrand ins Wasser gleitet, abtaucht und alle drei ans rettende Ufer bringt. Drei Geschwister erinnern sich am Krankenbett der Mutter einzeln und gemeinsam an ihre Kindheit: An Schönes, Aushaltbares und Unausgesprochenes. Während sich eines der Geschwister an seine frühe Verantwortung erinnert und sich im eigenen Mutterwerden der Mutter seltsam nahe fühlt, kämpft das andere mit destruktiven Gedanken. Das dritte wiederum erinnert die Flucht ins gemeinsame und unbeschwerte Spielen. Unterschiedlich in ihren Erfahrungen und Empfindungen, eint sie doch eine tiefe Verankerung in gemeinsamen Ritualen: Fischstäbchen, Erdnussflips und der immer wieder geschauten Titanic – der Film mit dem angeblich unsinkbaren Schiff, der hier scheinbar alles zusammenhält. Zwischen all dem das Muttertier, wie die drei ihre Mutter nennen. Sie kommt nur in dem zu Wort, was sie erinnern. Der poetisch-rhythmische Text von Leo Lorena Wyss erzählt vom Umgang dreier Geschwister und ihrer Kindheit mit einer Mutter, die durch ihre psychische Erkrankung an die Grenzen ihrer eigenen Mutterschaft stößt. Dabei gelingt es Wyss, behutsam die Gleichzeitigkeit von Schwere und Leichtigkeit zu zeigen und ein feinfühliges Stimmengeflecht zu erschaffen, das zwischen Ernsthaftigkeit und kindlicher Unschuld changiert. Inszenierung: Lilly Meyer Bühne: Helen Stichlmeir Kostüme: Paula Gehrlein Dramaturgie: Maura Münter
Aufführungen | Schauspiel

Draußen vor der Tür

Schauspiel Stuttgart

Ein junger Mann steht auf einer Brücke über der Elbe und schaut in die Ferne. Er ist auf der Suche nach seiner Familiengeschichte. Nach der Beerdigung seines Großvaters fand er auf dem Dachboden einen Koffer, darin einen alten Wehrmachtsmantel, eine Gasmaskenbrille und einen goldenen Adler. In der Familie herrscht Schweigen darüber. Wer war dieser alte Mann, den ich Opa nannte wirklich, denkt er. Auf der Suche nach Erklärungen taucht er in eine surreale Traumreise am Ende des Zweiten Weltkrieges ein, in die Geschichte seiner Familie, seines Großvaters, eines Mannes namens Beckmann: In dieser Geschichte kommt der erst 25 Jahre alte Soldat Beckmann 1945 nach Hause und dann doch nicht nach Hause, weil gar kein zu Hause mehr da ist. Was macht nun einer, der heimkehrt aus dem Krieg? An dem Tod, Verzweiflung und Hunger kleben wie eine zweite Haut? Sechs Jahre Krieg sind nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Und zu Hause ging das Leben weiter – nur eben ohne ihn. Seine Frau hat jetzt einen anderen, seine Eltern sind tot. Was bleibt also? Nichts, denkt sich der junge Beckmann und will ins Wasser. Was aber, wenn der Fluss ihn nicht will und wieder ausspuckt? „Such dir ein anderes Bett, wenn deins besetzt ist. Ich will dein armseliges bisschen Leben nicht. Du bist mir zu wenig“, sagt die Elbe. Da ist aber plötzlich noch „der Andere“, der ihm von nun an nicht mehr von der Seite weichen wird und aufpasst, dass er sein Leben nicht mehr so schnell wegwirft. „Vielleicht“, denkt sich Beckmann, „bin ich auch ein Gespenst. Eins von gestern, das heute keiner mehr sehen will. Ein Gespenst aus dem Krieg, für den Frieden provisorisch repariert.“ Aber so leicht kommt er dem Leben nicht davon. Und ein Gespenst, wird ihm klar, ist er schon gar nicht. Draußen vor der Tür wurde bei seiner Uraufführung 1947 als „Aufschrei einer ganzen Generation“ verstanden. Der Autor war achtzehn Jahre, als der Krieg ausbrach, und vierundzwanzig, als er zu Ende war. Zwei Jahre blieben ihm noch, um gegen die Lügen, das falsche Pathos und Heroismus anzuschreiben, bevor er mit nur sechsundzwanzig Jahren an den Folgen des Krieges starb. Die israelische Regisseurin Sapir Heller beginnt ihre Inszenierung mit dem Blick der dritten Generation nach dem Zweiten Weltkrieg auf den deutschen Nationalsozialismus und ihre Großelterngeneration. Welche Perspektive nehmen wir Nachgeborenen auf diese Zeit heute ein? Sie erzählt die Geschichte Beckmanns als traumhafte Revue mit Live-Musik, als surreale Reise mit giftigen Untertönen und Reibungen. Inszenierung: Sapir Heller Bühne / Kostüm: Valentina Pino Reyes Musik: Juri Kannheiser, Alexander Vičar Licht: Sebastian Isbert Choreografie: Kathrin Evelyn Merk Dramaturgie: Benjamin Große Ab Klasse 9 Dauer: ca. 1:40 Std., keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Kammer of Love

Schauspiel Stuttgart

Ich wurde aufgefordert, einen Text zu schreiben, der, wenn ich das richtig verstanden habe, dem Zweck dienen soll, euch dazu zu bewegen, die Kammer of Love zu besuchen. Dazu kann ich nur sagen: Kommt! Oder kommt nicht, wenn ihr Besseres anzufangen wisst mit eurer Zeit. Geht raus! Lebt! Wild und gefährlich! Liebt! Hasst! Seid eifersüchtig! Zärtlich! Ungeduldig! Poetisch! Peinlich! Streitet und vertragt euch! Albert herum! Und vor allem: „Seid immer trunken! Das ist alles, die einzige Lösung. Um nicht das kammer furchtbare Joch der Zeit zu spüren, das eure Schultern zerbricht und euch zur Erde beugt, müsst ihr euch berauschen, zügellos. Doch womit? Mit Wein, Poesie oder mit Tugend, womit ihr wollt. Aber berauschet euch!“ – wie der französische Lyriker Charles Baudelaire zu sagen pflegte. Ich habe für eure Abwesenheit jedes Verständnis. Absolut. Jeder leere Platz ist ein Trost, eine Verheißung, dass das Leben größer ist als die Kunst. Und dann kommt ihr einfach zur nächsten Kammer of Love und berichtet, was ihr inzwischen erlebt habt. Wartet nur nicht zu lange mit dem Kartenkauf. Denn wir sind meistens ausverkauft. Sind ja nicht alle so mutig wie ihr.
Aufführungen | Musical

Der Zauber­lehr­ling

Schauspiel Stuttgart

In Johann Wolfgang von Goethes Ballade vom Zauberlehrling, der sich in Abwesenheit seines Meisters unerlaubterweise am Zaubern probiert und dabei katastrophal scheitert, heißt es: „Die ich rief die Geister / Werd ich nun nicht los“. Diese Erzählung ist nicht nur als Zeitzeugnis der Abkehr vom Sturm und Drang bedeutend, sie ist der alte, wohlbekannte Konflikt zwischen den Generationen: Die Jugend versucht sich an neuen Formen, scheitert, lernt und hofft darauf, im Alter selbst das Zauberwerk zu vollbringen. Doch was, wenn die Zeit eine Jugend hervorbringt, die vor allem die Zaubermeister zur Verantwortung ziehen will? Was, wenn die Jugend quiet quittet und den Zauberstab in der Ecke liegen lässt? Was, wenn sie sich fragt, wie sie ihr Leben gestalten will und welches Verhältnis sie zur Arbeit hat? Und die eigene Existenz nicht durch die Arbeitszeit definiert. Ist dann die Zauberkunst in Gefahr oder müssen neue Wege gefunden werden, um die Haushaltsgegenstände in Bewegung zu bringen? Mit Der Zauberlehrling kehrt das Regieduo Marthe Meinhold und Marius Schötz nach Stuttgart zurück. Ziel ihrer Arbeiten ist es, die Gruppe auf der Bühne in ihrem Miteinander erfahrbar zu machen. Dazu wird jede Entscheidung mit allen Beteiligten gemeinsam getroffen. So versuchen sich einige unerschrockene Zauberlehrlinge erneut an der Kunst der alten Meister. Und testen bei ihrer Suche auch die Grenzen der Zauberei selbst aus – und das mit viel Musik und guter Laune. Inszenierung: Marthe Meinhold & Marius Schötz Bühne / Kostüme: Florian Kiehl Musik: Marius Schötz Licht: David Sazinger Dramaturgie: Ingoh Brux, Philipp Schulze Pianistinnen: Eun Chong Park, Eufemia Manfredi Ab Klasse 7 Dauer – ca. 1:40 Std., keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Cyrano de Bergerac

Schauspiel Stuttgart

Mit Wort und Degen hält er die Hölle auf Zack – Cyrano de Bergerac. Dank lautstarker Eingriffe in Theatervorstellungen und nächtlich trunkener Gefechte eilt ihm sein Ruf voraus. Doch all die Facetten des jungen Kadetten scheinen überschattet von der Größe seiner Nase, die fast mehr noch als seine Dichtkunst oder sein Kampfgeist die Aufmerksamkeit der Pariser Stadtgesellschaft auf sich zieht. Neben der großen Nase hat er ein weiches Herz, das ganz der schönen Roxane verschrieben ist. Sie wiederum wurde dem adeligen Valvert versprochen, wobei sie selbst eigentlich den jungen und attraktiven Soldaten Christian liebt – und das nicht vergeblich. Aussehen allein ist allerdings nicht alles für Roxane, und leider gehen Christian allzu schnell die Worte aus, um seine Verehrte mit der ersehnten Liebeslyrik zu beglücken. So wendet Christian sich Hilfe suchend an Cyrano. Die beiden schließen einen Pakt, ihre jeweiligen Qualitäten zu vereinen – die körperliche Schönheit Christians und die sprachliche Virtuosität Cyranos. Dieser stellt fortan so nobel wie gekränkt seine eigenen Liebesschwüre in den Dienst des Kameraden. Martin Crimps Versdrama, reich an Humor und spielerischer Sprachkunst, hinterfragt die wechselnde ­Gewichtung innerer und äußerer Schönheit und erzählt, wie zwei Männer nur gemeinsam genug von beidem auf die Waage bringen. Geschickt überträgt Crimp die Diskurse um Besitzanspruch und Verzicht, Ehrlichkeit und Trug, Begehren und wahre Liebe aus Edmund Rostands Vorlage in die Gegenwart. Inszenierung: Burkhard C. Kosminski Bühne: Florian Etti Kostüme: Ute Lindenberg Musik: Hans Platzgumer Licht: Felix Dreyer Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger Ab Klasse 8 Dauer – ca. 1:40 Std., keine Pause
Aufführungen | Schauspiel

Die Erziehung des Rudolf Steiner

Schauspiel Stuttgart

Ein Kind betritt eine Bühne und beginnt zu sprechen. Sind wir bei einer Vorstellung im Theater oder beim Klassenspiel im Rahmen einer Monatsfeier in der Schule? Das Kind scheint nicht besonders alt. Es spricht von sich und seiner Entwicklung. Wir hören von spirituellen Erfahrungen aus einer längst vergangenen Zeit. Die Worte wirken sehr gewählt, beinahe vorbestimmt, als spräche jemand anderes durch das Kind – nur wer? Vielleicht wurde es so erzogen? Ist es doch nur ein Stücktext? Oder hören wir hier eigentlich die Visionen eines Reformpädagogen? 1919 gründete Rudolf Steiner auf der Stuttgarter Uhlandshöhe gemeinsam mit dem Unternehmer Emil Molt die weltweit erste Waldorfschule. Seither hat sich die Waldorfpädagogik zum internationalen Erfolgsmodell entwickelt. Dabei ist die in der anthroposophischen Philosophie Steiners begründete Pädagogik nicht unumstritten und gerade wegen ihrer esoterisch anmutenden Ursprünge wiederholt Gegenstand von Kritik. Doch auch darüber hinaus schlägt sich das Wirken Steiners bis heute in vielen Lebensbereichen nieder: beispielsweise in biologischen Landwirtschaftsstrategien, den Firmenphilosophien von Kosmetikunternehmen oder anthroposophischer und homöopathischer Medizin. Woher stammen die Strahlkraft und Ambivalenz dieser Figur, die von den einen als Prophet vergöttert und von anderen als Urheber realitätsferner Glaubenstheorien verurteilt wird? Gefördert durch Zeitgeist Irland 24, eine Initiative von Culture Ireland sowie der irischen Botschaft in Deutschland. Inszenierung: Dead Centre Bühne: Jeremy Herbert Kostüme: Mirjam Pleines Musik: Kevin Gleeson Video: Sébastien Dupouey Licht: Jörg Schuchardt Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger, Philipp Schulze Übersetzung: Katalin Oliveras Máté, Victor Schlothauer Ab Klasse 9 Dauer: ca. 1:30 Std., keine Pause

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